Dienstag, 25. Februar 2025

Das Röhrhäusel in Hartau im Winter

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Das Röhrhäusel ist das Wahrzeichen von Hartau – einst selbständiger Ort, heute Teil der Stadt Zittau.
 

Von Zittau fährt man auf der S122 Richtung Lückendorf. Nach dem Ortsausgang Zittau biegt man links ab und fährt 2,4 Kilometer bis zum Parkplatz am oberen Ende von Hartau.
Man kann auch erst 600 Meter nach dem Ortsausgang von Eichgraben in Richtung Lückendorf von der S122 auf die Hartauer Straße abbiegen. Dann erreicht man nach 750 Metern den gleichen Parkplatz. 
Auf dem roten Wanderweg gelangt man zu Fuß nach 400 Metern über die Siedlerstraße zum Ziel.
 

Das Röhrhäusel mit achteckigem Grundriss und Walmdach wurde 1726 aus Sandsteinquadern erbaut. 
 

Es diente bis 1864 als Sammelbecken für die erweiterte alte Zittauer Wasserleitung von 1544. Diese brachte das Quellwasser des Goldbaches vom Hang des Mühlsteinberges nach Zittau.
An den Wänden sind zwei Tafeln in lateinischer Sprache angebracht.
 

ÜBERSETZUNG DER INSCHRIFT AN DER WESTSEITE 
Die aus goldenen Quellen, wie das Volk sie nennt, in den Hartauer Wäldern entspringenden Wasser hat die auf das allgemeine Wohl der Bürgerschaft gerichtete Führsorge der Zittauer Stadtväter 1544 zum ersten Male in die Stadt geleitet. 
Diese Führsorge hat die Wasser 1726 unter der Aufsicht des Hochedlen Zittauer Senats mit der gewohnten Freigiebigkeit in öffentlichen Angelegenheiten zu beständigerem und reichlicherem Gebrauch der sehr lieben Bürger nach Reinigung der Quelle wieder hergestellt und nach der Anlage eines neuen Kanals und nach Verdopplung des Zuflusses verdoppelt. 
Veranlasst hat dieses Werk nach Ablauf von eineinhalb Jahrhundert der Regierende Bürgermeister und Stadts-Syndikus Johann Benedict Carpzov 
Doktor beider Rechte, Kaiserlicher Pfalzgraf und Königlicher und Churfürstlich-Sächsischer Kommisionsrat.
 

ÜBERSETZUNG DER INSCHRIFT AN DER NORDSEITE 
Zur Erinnerung an die erweiterte neue Wasserleitung und zugleich zur Verhütung von Beschädigungen von seiten des Himmels und der Menschen ist dieses Röhrhäuschen unter der Leitung des Maurermeisters Johann Heinrich Müller erbaut worden. 
 

Das Röhrhäusel in Hartau ist ein kleines historisches Gebäude mit interessanter Technikgeschichte.
Es ist für eine Besichtigung bei einem kurzen Zwischenstopp auf dem Weg ins Zittauer Gebirge zu empfehlen – egal ob bei einer Wanderung, einer Radtour oder einer Fahrt mit dem PKW.


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