Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde sie sich selbst überlassen und verfiel. Zur napoleonischen Zeit wurden wieder Verteidigungsanlagen errichtet. Auf dem Rückzug sprengte die französische Armee 1813
große Teile der Burganlage.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann die touristische Erschließung.
Heute ist die Burganlage eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Sachsens.
Einer der drei begehbaren Türme ist der Johannisturm, der heute meist Coselturm genannt wird.
Auf der S 159 fährt man Richtung Neustadt in Sachsen. Entlang der Schützenhausstraße gibt es mehrere große Parkplätze.
Auch am Marktplatzmit mit der Postmeilensäule gibt es begrenzte Parkmöglichkeiten.
Das Torhaus ist der Eingang zur Burg.
Texte von den Info-Tafeln sind in dem Beitrag kursiv dargestellt:
Torhaus mit Zugbrücke und Durchfahrt (Doppeltor)
Der
Oberlandbaumeister Wolf Caspar von Klengel errichtete auf Befehl des
Kurfürsten Johann Georg II. bis 1675 die Festungswerke. Stolpen erhielt
endgültig den Charakter einer neuzeitlichen Festung.
Die Burg Stolpen im Überblick auf einer Info-Tafel
Die
Bergfestung Stolpen erstreckt sich über eine Länge von 200 m in
ost-westlicher Richtung. Sie folgt damit der Ausbruchspalte des Vulkans,
der vor etwa 25 Millionen Jahren das heutige Naturdenkmal Stolpener
Basalt formte.
Die Vierhofanlage Stolpen
ordnet man dem Typenkomplex einer Abschnittsburg zu, da jeder Abschnitt
(Burghof) über separate Verteidigungsmöglichkeiten verfügte. Als
Kurfürst August 1586 starb, galt das Schloss Stolpen als „wohl
ausgebauet mit dreien Vorhöfen und den daran stoßenden Gebäuden, darauf
ein stattliches Inventarium“.
Der erste Burghof mit dem Kornhaus:
I. Burghof (untere Vorburg)
Die
äußere Vorburg war seit der ersten Gründung der Veste als Standort von
Wirtschaftsgebäuden in die Wehranlage einbezogen. Hier befanden sich vor
allem Vieh- und Kornhäuser sowie eine Zisterne.
Den Wirtschaftshof (Zufahrt an die Kornböden) dominiert linker Hand der Johannis-(Cosel-)turm mit einem bischöflichen Reichsadlerwappen. Rechts steht der Schösserturm mit kurfürstlichen Wappen.
Der Eingang zum 3. Burghof
Das dominierende Gebäude auf der linken Seite ist der 34 Meter hohe Johannisturm.
Der Rundturm ist über den Treppenturm begehbar.
Über 8 Außenstufen erreicht man den Eingang zum Treppenturm von der Westseite.
Darüber befindet sich das Kursächsische Wappen mit dem Schildhalterlöwen.
Johannis-(Cosel-)turm
Bischof
Johann VI. von Salhausen ließ den Wehrturm bis 1509 errichten. Er wurde
dem Evangelisten Johannes, Hauptpatron des Stifts Meißen, gewidmet. Man
nennt ihn heute auch den Coselturm.
Blick auf den Schösserturm
Auf jeder der sechs Etagen gibt es eine Ausstellung, hier mit einem historischen Kachelofen.
Hier wird auch von einem geschichtsträchtigen Ereignis berichtet:
Erster Schuss des Siebenjährigen Krieges (1756-1765)
Der
erste Schuss des Siebenjährigen Krieges ist auf der Festung Stolpen
gefallen. Am 3. September abends gegen 6.00 Uhr überrumpelte der
preußische Oberstleutnant von Warnery mit vorgehaltener Waffe die
arglose Festung, deren Tore weit offen standen und deren Wachsoldaten
mit ungeladenen Gewehren aus Bauern der umliegenden Dörfer bestanden.
Vom Festungskommandanten Generalmajor von Liebenau forderte er die
Übergabe der Festung, wobei sich „aus Versehen“ ein Schuss aus seiner
Pistole löste, der den Kommandanten in die linke Seite traf. Stolpen
wurde für zwei Wochen preußisch besetzt. Die Schussverletzung überlebte
der 73-jährige Liebenau.
Die steinerne Wendeltreppe im Turminneren hat 97 Stufen
Dem Leben und der Gefangenschaft der Gräfin Cosel sind drei Etagen gewidmet:
Weihnachten
1716 ließ Kurfürst Friedrich August I. (der Starke) seine ehemalige
Mätresse Gräfin Anna Constantia von Cosel als Staatsgefangene in Stolpen
inhaftieren. Erst lebte sie im Zeughaus, nach einem Brand musste sie
die letzten zwei Jahrzehnte bis zu ihrem Tod 1765 in den als Wohnturm
umgebauten Johannisturm umziehen.
Deshalb erhielt der Johannisturm im Volksmund den Namen „Coselturm“.
Gemälde von Constantia von Brockdorff, ab 1706 "Gräfin von Cosel" und Adolph Magnus Freiherr von Hoym
Nach insgesamt 105 Stufen erreicht man den Umgang mit den Aussichtsfenstern in 20,6 Meter Höhe.
Der Blick nach Südwest über den 3. und 4. Burghof mit dem Seigerturm und Siebenspitzenturm.
Die Aussicht nach Westen ist durch hohe Bäume stark eingeschränkt.
Ganz links: Der Triebenberg (383 Meter)
Im Norden: Links Keulenberg (413 Meter), in der Mitte der Schleißberg (423 Meter), dann Ohorner Steinberg (432 Meter)
Im Nordosten endet die Aussicht.
Tanneberg (385 Meter), Butterberg (384 Meter) und Rüdenberg ( 444 Meter)
Jetzt größer:
Der Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník, 723 Meter), links vorn Gohrisch (448 Meter), rechts Lilienstein (415 Meter).
Großer Zschirnstein (562 Meter)
Großer Winterberg (556 Meter)
Aussichtsturm und Sendemast auf dem Ungerberg (537 Meter)
Der Schleißberg (423 Meter) bei Ohorn
Der Keulenberg (413 Meter) mit Sendeturm
Supermarkt und Tankstelle an Ortseingang von Stolpen und die Bischofswerdaer Straße nach Lauterbach
Die beiden anderen begehbaren Türme der Burg Stolpen, dazwischen der Triebenberg (383 Meter)
Der Siebenspitzenturm
Der Seigerturm
Die Dachkonstruktion vom Coselturm
m schmalen Umgang der Aussichtsetage
Der untere Eingang vom Coselturm an der Nordseite
Seigerturm und Coselturm vom hintersten Burghof aus gesehen
Die WANDER CARD von Stolpen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen