Das Zittauer Gebirge sowie weite Teile des Lausitzer Gebirges um Kreibitz (Chribska) und Schwojka (Svoikov, Schwojkaer Schweiz) bestehen aus mehr oder weniger mächtigen Sandsteinbänken, die aus der Kreidezeit stammen (abgelagert vor 95 bis 80 Millionen Jahren) und die von den Rückständen des tertiären Vulkanismus an vielen Stellen überdeckt sind. Ihr Ursprung ist ein flaches Meer, in das während einer feuchtwarmen Klimaperiode die verwittereten Gesteinsrückstände des einst mächtigen variszischen Gebirges abgelagert und im Zuge einer Diagenese zu quarzreichen Sandstein umgewandelt wurden. Dabei wurde eine Mächtigkeit der Sandsteinlagen von über 750 m erreicht. Man kann das z.B. sehr schön im nahen Elbsandsteingebirge beobachten. Von den Lebewesen, die das kreidezeitliche Meer bewohnt haben, ist im Sandstein nicht viel erhalten geblieben. Nur relativ selten, und meist nur mit systematischer Suche, lassen sich einzelne Muschelabdrücke finden. Als recht ergiebig haben sich in dieser Beziehung die Waltersdorfer Sandsteinbrüche erwiesen, die von 1785 bis 1920 in Betrieb waren, und die u.a. das Baumaterial für die in hiesiger Gegend sehr bekannten und aufwendig gearbeiteten Türstöcke der Umgebindehäuser lieferten. Der Steinbruch ist heute als solcher kaum noch zu erkennen. Es liegt aber noch genügend gebrochener Sandstein herum, so daß man, was Fossilien betrifft, durchaus fündig werden kann:
Bei den Muschelabdrücken handelt es sich ausschließlich um Inoceramus spec., die als Leitfossilien für oberkreidezeitliche Meeresablagerungen dienen. Als dann vor 65 Millionen Jahren ein großer Meteorit den Dinosauriern auf den Kopf gefallen ist, sind die Inoceramen gleich mit ausgestorben. Ein bekannter Geologe und Heimatforscher unserer Gegend, Hermann Andert, konnte über 30 Arten dieser Muscheln nachweisen, worunter auch einige damals noch Unbekannte sind. So kann es durchaus sein (ich bin nicht in der Lage, das nachzuprüfen), daß der von mir fotografierte Abdruck zu Inoceramus waltersdorfensis Andert gehört.
www.wincontact32.de
www.wincontact32.de
Das Bild zeigt mitnichten eine Inocerame. Deren "Rippen" verlaufen nicht zum Wirbel hin. Der Abdruck dürfte eher zu Vertretern der Spondylidae gehören.
AntwortenLöschenInoceramen u.a. aus der sächsischen Kreide finden Sie hier: http://www.kreidefossilien.de/bildergalerien/galerie-inoceramidae