Donnerstag, 16. Dezember 2010

Lindenschwärmer

Schmetterlinge aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae) haben mich schon immer interessiert. In Mitteleuropa gibt es davon ca. 18 Arten, von denen ich einige bereits fotografieren und einige mehr beobachten konnte. Einer davon ist der gar nicht so seltene Lindenschwärmer (Mimas tiliale), dessen Raupen in den Wipfeln alter Linden leben. Das auffälligste Merkmal aller Schwärmer ist ihr stromlinienförmiger Körperbau mit den eleganten schmalen Flügeln, mit denen sie extrem schnell fliegen, aber manche Arten auch wie ein Kolibri vor einer Blüte quasi in der Luft stehen können. Viele kennen das vom Taubenschwänzchen (auch ein Schwärmer), das man manchmal an einem sonnigen Sommertag am Balkon schwirrend vor einer Phlox-Blüte stehen sehen kann, in dessen Kelch es seinen langen Rüssel steckt um "Treibstoff" zu tanken. Es ist dann einen Kolibri täuschend ähnlich und es dauert einen Moment bis man schnallt, daß es sich um einen Schwärmer handeln muß, denn bei uns in Deutschland gibt es nun mal keine Kolibris.  Lindenschwärmer machen soetwas nicht, da sie während ihrer kurzen Lebenszeit als Schmetterling im Unterschied zu anderen Schwärmern keinen Nektar mehr aufnehmen, denn ihr Rüssel ist verkümmert. 





Die olivgrüne Färbung und die Fleckenzeichnung des Lindenschwärmers variiert etwas. Ich selbst habe auch schon mehr ins bräunliche gehende Exemplare gesehen. Gewöhnlich findet man ihn in den Monaten Mai, Juni und Juli. Seine Raupen fressen hauptsächlich an den Blättern von Linden, wobei sie deren Kronenbereiche bevorzugen. Wenn man doch zufällig einmal eine Raupe findet, dann ist sie entweder zum Verpuppen abgestiegen oder ein starker Wind hat sie herunter geweht. Wie alle Schwärmerraupen besitzt sie einen (harmlosen) Stachel ("Afterhorn") und sie bäumt ihr Vorderteil bei Gefahr auf, wodurch sie wie eine Sphinx aussieht:


Ist sie ausgewachsen, was meistens im September der Fall ist, dann kriecht sie von ihrem Lindenbaum herab und gräbt sich in unmittelbarer Stammnähe in das Erdreich ein, wo sie sich schließlich verpuppt. In dem man sich einzeln stehende Linden aussucht und mit einer kleinen Handharke den Boden durchsucht, kann man ihre braune Puppe finden, aus dem im nächsten Frühjahr dann ein neuer Schwärmer schlüpft.

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