Im Sommer findet man an Waldrändern auf großen Blättern der niederen Vegetation (z.B. Pestwurz, aber auch auf Brennesseln) oft Raubspinnen der Art Pisaura mirabilis (auch Listspinne genannt) sich sonnen. Wenn man eine von ihnen erspäht hat, muß man mit der Kamera vorsichtig umgehen, denn eh man sich versieht, ist die Spinne unter dem nächsten Blattrand verschwunden. Manchmal bleibt sie aber auch ruhig sitzen und man kann eine Porträtaufnahme wagen:
Die Anordnung ihrer 8 Augen ist dabei ein typisches Merkmal der Raubspinnen, an denen man sie von den ähnlichen Wolfsspinnen unterscheiden kann. Mit etwas Geduld läßt sich auch ihr sonderbares Paarungsverhalten beobachten. Das kleinere Männchen muß dazu erst einmal eine Fliege als Brautgeschenk erbeuten und sie in ein passendes Geschenkpaket einwickeln. Dieses Paket muß es dann zur Auserwählten (die viel größer ist) schleppen und es ihr mit hoch erhobenen Vorderbeinen zur Ansicht vorweisen. Sollte das Weibchen damit zufrieden sein, wird sie das Paket annehmen und dessen Inhalt auf Spinnenart aussaugen, während das Männchen - möglichst ohne selbst erbeutet zu werden - zur Paarung schreiten kann. Später kann man dann die Weibchen ähnlich wie die Wolfsspinnen mit einem Eikokon in den Chelizeren durch die Gegend laufen sehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen