Langsam muß es den verbliebenen Einwohnern auf der kleinen Kanareninsel El Hierro wohl mulmig werden - denn unweit von ihrer Insel rumort es in ca. 500 m Tiefe ganz gewaltig denn dort beginnt ein neuer Unterseevulkan Laven zu fördern. Was sich daraus entwickelt, wird man sehen. In diesem kleinen Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau, soll anhand von ein paar Bildern die Landschaft dieser Insel etwas nahegebracht werden, die ein Biosphärenreservat mit vielen endemischen Tier- und Pflanzenarten darstellt und im Vergleich zu den anderen Kanareninseln nur relativ wenig von Touristen besucht wird.
El Hierro ist keine Ferieninsel, denn bei gerade mal 60.000 Urlauber pro Jahr (Angaben 2008) ist das sehr wenig im Verhältnis zu den anderen bekannten Revieren. Man muss mal dort gewesen sein, um sich das vostellen zu können, was da gerade passiert. Wir waren 2008 da. Alle beiliegenden Bilder sind rund um La Restinga entstanden. El Hierro gehört für mich bislang zum Besten, was ich gesehen habe. Das empfanden aber nicht alle Mitreisenden so. Man muss schon mit offen Augen auf die Lavafelder gehen und das annehmen, was sich da bietet. Zunächst einmal verspürt man, welch unwichtige und machtlose Kreaturen wir sind, wenn man sich die unbändigen Gewalten vor Augen führt, die hier am Werke waren und die sich zur Zeit wieder in Erinnerung bringen. Das magmatische Substrat zeigt sich in farblicher Vielfalt und verwöhnt das Auge, wenn man es nur sehen will. Aber noch eindrucksvoller ist es, wie das Leben sich das unwirtliche Land zurückholt, wie die genügsamen Pflanzen und Flechten sich in geschützten Arealen ihren Lebensraum erobern.
In El Hierro fand bereits vor 50.000 Jahren eine verheerende Katastrophe statt, als ein Teil der Insel abgesprengt wurde und in Minutenschnelle im Meer versank. Nach Berechnungen soll das einen Tsunami mit einer Welle von über 100 m Höhe ausgelöst haben, die noch auf dem amerikanischen Kontinent spürbar gewesen sein soll. Zurückgeblieben ist der Küstenstreifen von El Golfo, etwa der Bereich von Pozo de la Salud bis Guarazoca auf der beiliegenden Karte. Restinga ist um unteren südlichen Ende gelegen.
Gruß Björn
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