Sonntag, 6. Mai 2012

Empfehlung: Ausstellung zum 100. Todestages von Alfred Moschkau, dem Begründer und Leiter des Bergmuseums auf dem Oybin im Zittauer Gebirge

Die Quelle der Bilder sind, wenn nicht anders angegeben, das Heimatmuseum Ostritz

Vor 100 Jahren starb der berühmte und bekannte Philatelist und Heimatforscher Alfred Moschkau (1848-1912), dessen Grab sich unweit seiner Wirkungsstätte, dem Oybin-Museum, auf dem Friedhof des Berges Oybin befindet. Ihm und seinen nicht minder berühmten Vorgänger als Erforscher der gleichnamigen Burg- und Klosterruine, Christian Adolf Pescheck (1787-1859), ist eine kleine, aber sehr fein und liebevoll zusammengestellte Ausstellung im Heimatmuseum Ostritz gewidmet, deren Besuch ich hiermit jeden heimatkundlich Interessierten wärmstens empfehlen möchte (der Eintritt ist frei; jede kleine Spende wird dankbar entgegengenommen). Das Museum befindet sich unweit des Ostritzer Marktplatzes in der Klosterstraße 1 und ist noch bis zum 24.6.2012 jeweils sonnabends und sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Wie mir der Museumsleiter, Herr Böhmer mitteilte, sind nach Voranmeldung (Tel.: 0173-9949443) auch Besuche außerhalb der Öffnungszeiten möglich.


Das faszinierendste für mich, den ich den Oybin seit Kindertagen kenne, waren die vielen Bilder, die von diesem außergewöhnlichen Berg mit seiner erhabenen, gotischen Ruine der Klosterkirche und den Resten der ehemaligen Burg- und Klosteranlage, für diese Ausstellung zusammengetragen wurden. Daneben erfährt man viel über die Sammelleidenschaft von Alfred Moschkau (Briefmarken; Autographen, u.a. von Ernst Haeckel, dem berühmten Biologen in Jena; Altertümer, z.B. das bemerkenswerte Waisen-Buch des Erbgerichts der Burg Tollenstein für die Jahre 1552-1634) sowie über seine außergewöhnliche literarische Produktivität. Sein Buch über die "Umgebungen von Zittau" kann man auch heute noch, mehr als 120 Jahre nach seinem Erscheinen, als literarischen Führer durch die Stadt Zittau verwenden. 



Das Obergeschoß des Museums widmet sich hauptsächlich einem weiteren Zittauer Geschichtsschreiber, Christoph Adolf Pescheck. Aus seiner Feder stammen z.B. die wichtigen Handbücher zur Geschichte der Stadt Zittau. Was den Oybin betrifft, ist sein Buch über die Geschichte der Cölestiner, die fast 200 Jahre den Berg bewohnten, eine wichtige Quelle - und nicht nur für Historiker. Daneben müssen noch unbedingt seine historischen Arbeiten über die Gegenreformation in Böhmen und die sie produzierenden Exulanten, die sich vornehmlich in Sachsen niedergelassen haben, genannt werden. Eine ausführliche Bibliographie, die im Neuen Lausitizschen Magazin (Bd. 37) erschienen ist, listet weit über 600 theologische, historische und heimatkundliche Arbeiten Peschecks auf und unterstreicht damit die außergewöhnliche Produktivität dieses Gelehrten.


Das Buch über den Oybin von Eduard Eschke

Die folgenden Bilder sollen Appetit machen auf einen Besuch der Ausstellung. Bis Ende Juni besteht noch die Möglichkeit dazu...


Gesellschaftsplatz mit Restauration (um 1850) ...


Kolorierte Umrißradierung der Ruine der Oybiner Klosterkirche von Johann Philipp Veith (1768-1837) aus dem Nachlass Moschkaus




Klosterruine, vom Hausgrund aus gesehen...


Heutiger Anblick (2. Mai 2012) der Klosterkirche und des Kaiserhauses von der Basteiaussicht (Ameisenberg). Im Zentrum ist das Pescheck-Denkmal auf dem Oybin auszumachen.

DIE AUSSTELLUNG IST LEIDER VORBEI...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Interessante Blogs Blog-Webkatalog.de - das Blogverzeichnis