Schöne Frühlingstage sind dem Land unter dem Jeschken (Podještědí) vorbehalten. Die Frühblüher lassen sich nicht lange bitten und entfalten an den ersten warmen sonnigen Frühlingstagen ihre Blütenpracht. Eile ist also geboten, möchte man an diesem Zauber teilhaben, der auf der weiten Wiesenlandschaft am Südhang des Jeschkenkamms
ersprießt. Da bei der Wanderung ein Höhenunterschied von ca. 400 m zu absolvieren ist, erleben wir auch verschiedene Vegetationsstufen. In den unteren Lagen blühen bereits die Hecken, die mit ihrem Blütenweiß auch bald die Hänge in den höheren Zonen zieren werden.
Wir beginnen die Wanderung in Johannesthal (Janův Důl) und folgen die ersten Kilometer ein Stück dem uns bestens bekannten Kegelweg. Beim Preußenkreuz verlassen wir den Weg in Richtung Oberpassek (Hoření Paseky). Ein Seitenpfad führt bald zu dem gewaltigen Sandsteinüberhang Jeřmanská skála, unter dem in der Bronzezeit Vertreter unserer Vorvorderen gesiedelt haben sollen. Im 19. Jahrhundert diente die Höhle wandernden Zigeunern als Lager. Ja selbst Zeitgenossen scheint die Lokalität noch zu besonderen Anlässen anzuziehen, jedenfalls lassen die vorhandenen Spuren darauf schließen.
In den kleinen Gärten und Bauernwirtschaften in Ober Passek ist Frühjahrsputz angesagt und die Leute genießen das definitive Ende des in diesem Jahr ausgebliebenen Winters. Die Lage der Ortschaften an den Hängen des Jeschkenkamms ist wundervoll und weit kann man von hier hinab schauen in das Land der Kegelberge.
Ein markanter Ort ist Swetla mit seiner weithin sichtbaren St. Nikolaus Kirche und einigen historischen Dorfhäusern, die dem Ort eine sympathische Atmosphäre verleihen. Die tschechische Schriftstellerin Johanna Rottová (1830-1899) entlehnte ihr Pseudonym dem Ortsnamen und ist als Künstlerin unter dem Namen Karolína Světlá bekannt. In ihrer Prosa setzte sie sich mit sozialen und moralischen Themen auseinander und widmete sich besonders den Lebensverhältnissen der hiesigen Bevölkerung. Im Stadtmuseum des nahe gelegenen Städtchens Böhmisch Aicha sind ihr ein paar Räumlichkeiten gewidmet. Vor der Kirche in Swetla wurde ihr ein Denkmal gesetzt.
Südlich von Swetla erhebt sich der solitäre Berg Mazova horka, schon lange ein verlockendes Ziel für eine Besteigung, erträumt man sich doch einen schönen Ausblick auf die umliegende Gegend aus neuer Perspektive. Der Aufstieg ist eine Schinderei und im übrigen war alles ein großer Irrtum, die Aussicht oben ist gleich Null. Eine ehemalige Burganlage auf dem Gipfel ist nur noch aufgrund einiger erhaltener Schutzwälle zu erahnen. Wenigstens am Fuß des Berges ist noch die Felsbehausung Skalákovna zu bestaunen, die fleißige Hände aus dem Stein gehauen haben.
Den Rückweg nach Johannestal kann man entspannt angehen und ruhig auch einmal die vorgezeichneten Wege verlassen. An den Waldrändern findet sich manche Stelle, an der man sich gern niederläßt, seinen Gedanken nachgeht und den Anblick des Jeschken auf sich wirken lässt.
Preußenkreuz
Jeřmanská skála
Frühling im Land unter dem Jeschken vom Gipfel
Hier bin ich der Herr im Hause!
Dörfliche Idylle in Oberpassek
Blühende Acker-Kresse...
Bergwirtschaften unterhalb des Plan
Swetla
Mazova Horka
Dorfidylle in Swetla
Blühender Lerchensporn
Skalákovna
Im Land unter dem Jeschken
Blick auf Oschitz
Frühlingsgruß aus Deutsch Gabel
www.wincontact.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen