TB: Seite 82
Tollkühne Männer in ihren fliegenden Kisten
So in dem englischen Film von 1965 „Those Magnificent Men in Their Flying Machines or How I Flew from London to Paris in 25 Hours 11 Minutes”, den man für die deutschen Filmplakate auf den etwas kürzeren und einprägsameren Titel “Die Tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten” eingedeutscht hat. Für jemanden, der sich für die Geschichte der Luftfahrt interessiert, war das ein ähnlich amüsanter Film wie der Film „Schussfahrt nach San Remo“ (mit André Robert Raimbourg (1917-1970), besser bekannt als „Bourvil“) für diejenigen, die sich mehr für die Geschichte des Straßenradsports interessieren. Die „tollkühnen Männer“ sind Piloten („Richt'ge Männer wie wir…“), die mit ihren aus Sperrholz und Klavierseitendraht zusammengeschusterten Fluggeräten im Jahre 1910 ein von einer Gazette ausgerichtetes Wettfliegen über den Ärmelkanal bestreiten möchten. Und da darf natürlich eine Abordnung aus dem deutschen Kaiserreich (schließlich war unser Kaiser Wilhelm II. ein Enkel der britischen Königin Victoria!) nicht fehlen, übrigens überaus stilsicher repräsentiert durch Oberst Manfred von Holstein und seinem Adjutanten Hauptmann Rumpelstoß.
Gert (Karl-Gerhart) Fröbe
Ersterer unvergleichlich preußisch gespielt von Gert Fröbe. Hauptmann Rumpelstoß dagegen (gespielt von Karl-Michael Vogler), der eigentlich als Pilot der kaiserlichen Luftmaschine vorgesehen war, fiel leider krankheitsbedingt aufgrund einer akuten Diarrhoe aus, weshalb Oberst Holstein mit den markigen und unvergessenen Worten „Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!“ dessen Part übernehmen musste. Wie sich denken lässt, gelang es ihm trotz intensiven Studiums der Gebrauchsanleitung des Fluggeräts (genauer der „Heeresdienstanweisung zur Bedienung eines Flugzeugs“) nicht, dieses über den Ärmelkanal zu lenken… 1910 war ein Jahr, wo das motorgetriebene Flugzeug durchaus schon ein brauchbares Fluggerät war. Ein Jahr zuvor gelang dem Flugpionier Louis Blériot (1872-1936) die erstmalige Überquerung des Ärmelkanals.
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Tollkühne Männer in ihren fliegenden Kisten
So in dem englischen Film von 1965 „Those Magnificent Men in Their Flying Machines or How I Flew from London to Paris in 25 Hours 11 Minutes”, den man für die deutschen Filmplakate auf den etwas kürzeren und einprägsameren Titel “Die Tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten” eingedeutscht hat. Für jemanden, der sich für die Geschichte der Luftfahrt interessiert, war das ein ähnlich amüsanter Film wie der Film „Schussfahrt nach San Remo“ (mit André Robert Raimbourg (1917-1970), besser bekannt als „Bourvil“) für diejenigen, die sich mehr für die Geschichte des Straßenradsports interessieren. Die „tollkühnen Männer“ sind Piloten („Richt'ge Männer wie wir…“), die mit ihren aus Sperrholz und Klavierseitendraht zusammengeschusterten Fluggeräten im Jahre 1910 ein von einer Gazette ausgerichtetes Wettfliegen über den Ärmelkanal bestreiten möchten. Und da darf natürlich eine Abordnung aus dem deutschen Kaiserreich (schließlich war unser Kaiser Wilhelm II. ein Enkel der britischen Königin Victoria!) nicht fehlen, übrigens überaus stilsicher repräsentiert durch Oberst Manfred von Holstein und seinem Adjutanten Hauptmann Rumpelstoß.
Gert (Karl-Gerhart) Fröbe
Ersterer unvergleichlich preußisch gespielt von Gert Fröbe. Hauptmann Rumpelstoß dagegen (gespielt von Karl-Michael Vogler), der eigentlich als Pilot der kaiserlichen Luftmaschine vorgesehen war, fiel leider krankheitsbedingt aufgrund einer akuten Diarrhoe aus, weshalb Oberst Holstein mit den markigen und unvergessenen Worten „Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!“ dessen Part übernehmen musste. Wie sich denken lässt, gelang es ihm trotz intensiven Studiums der Gebrauchsanleitung des Fluggeräts (genauer der „Heeresdienstanweisung zur Bedienung eines Flugzeugs“) nicht, dieses über den Ärmelkanal zu lenken… 1910 war ein Jahr, wo das motorgetriebene Flugzeug durchaus schon ein brauchbares Fluggerät war. Ein Jahr zuvor gelang dem Flugpionier Louis Blériot (1872-1936) die erstmalige Überquerung des Ärmelkanals.
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