Samstag, 9. Januar 2021

Der Aussichtsturm auf der Königshöhe – Kralovka

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Einer der bekanntesten Aussichtstürme des Isergebirges befindet sich auf der Königshöhe (Kralovka, 859 Meter) bei Friedrichswald (Bedrichov). Die älteste Bezeichnung des Berges ist Nekras. Er ist die höchste Erhebung des Maxdorfer Kammes (Maxovsky hreben).


Vom zentralen Parkplatz in Friedrichswald (Bedrichov) folgt man der schmalen Straße (Radweg 3020) in Richtung Grafendorf (Hrabetice). Nach etwa 1,7 Kilometern kommt man bei der Königshöhe an. Hier gibt es zahlreiche Parkmöglichkeiten.


Die Touristische Visitenkarte vom Aussichtsturm

Auf dem Berg  Nekras wurde 1888 ein 19 Meter hoher Turm aus Holz errichtet. 1906 zerstörte ein Sturm dieses Bauwerk. Der neue steinerne Turm wurde nach einer Bauzeit von nur vier Monaten im Jahr 1907 eröffnet. Das Grundstück für diesen Turm wurde von einem Bauer König gestiftet. Seit dieser Zeit wird der Gipfel des Berges Nekras als „Königshöhe“ bezeichnet. Davon leitet sich auch der tschechische Name „Kralovka“ ab.

Alte Postkarte um 1908


Schon 1897 entstand in der Nähe des Turmes ein Gasthaus.

Alte Postkarte um 1910


1908 und 1913 wurde die Baude erweitert. 1933 fiel sie einem Brand zum Opfer.
Alte Postkarte um 1915

1934 wurde die neue Königshöhe-Baude direkt an den Turm gebaut.

Altes Foto von 1934



Alte Postkarte um 1940
Nach 1945 hatte die Königshöhe dann verschiedene Besitzer.


Die Touristische Visitenkarte von der Baude auf der Königshöhe

2013 erwarb die Gesellschaft KISSES s.r.o. das Areal mit Turm und allen Gebäuden. Ziel ist eine Modernisierung, wobei der ursprüngliche Zustand der Königshöhe bewahrt werden soll. Alte Nebengebäude wurden schon 2014 abgerissen, das Selbstbedienungsrestaurant „Sonnenterrasse“, ein Imbissstand und ein großer Spielplatz entstanden. Ein Viersternehotel und zwei Pensionen entstehen. Der gesamte Erholungskomplex soll besser aussehen als früher.

Bei meinem Besuch im Juli 2020 waren die Bauarbeiten in vollem Gange.  
Das Foto zeigt fast die gleiche Situation wie auf dem alten Bild von 1934!


Der Turm hat eine Höhe von 23,5 Metern. 2014 erfolgte die Rekonstruktion des Turmes einschließlich der Ausbesserung der Außenwände aus Isergebirgsgranit.

Am Kiosk nebenan erhält man die Eintrittskarte.


Die Eingangstür

Der Treppenaufgang hat 102 Stufen.

Blick nach oben

Die Aussichtsplattform ist 20,5 Meter hoch. Hier die drei Erkerfenster.


Eines der halbrunden Fenster

Das gleiche Fenster von außen.

Tür zum Umgang der Aussichtsplattform

Dieser Umgang wurde bei der Rekonstruktion neu gebaut.

Blick nach Südost: Links die Gipfel vom Riesengebirge, rechts die Schwarzbrunnkoppe (Cerna Studnice, 869 Meter)

Rechts hinten: der Kosakow (Kozakov, 744 Meter)

Im Süden liegt die Stadt Gablonz (Jablonec nad Nisou)

Der Jeschkenkamm im Südwesten

Der Blick zum Zittauer Gebirge wird durch die Bäume leider stark beeinträchtigt.

Die neuen Gebäude hinter dem Turm

Hinter dem Bauplatz im Nordosten: Schwarzer Berg (Cerna hora, 1085 Meter) und Siechhübel (Jizera, 1122 Meter)

Im Osten reicht der Blick über die Baustelle bis zum Riesengebirge mit der Kesselkoppe (Kotel, 1435 Meter)

Siechhübel (Jizera, 1122 Meter)

Reifträger (Szrenica, 1361 Meter) und Schneegrubenbaude (Schronisko nad Snieznymi Kotlami, 1490 Meter)

In der Mitte: Stephanshöhe mit Aussichtsturm (Stepanka, 959 Meter)
Links hinten: Fuchsberg (Lisci hora  1363 Meter), rechts hinten: Schwarzenberg (Cerna hora, 1299 Meter)

Die Schwarzbrunnkoppe (Cerna Studnice, 869 Meter) mit Aussichtsturm

Die Stadt Gablonz (Jablonec nad Nisou)

Hinter Gablonz (Jablonec nad Nisou): die Burg Trosky (480 Meter)

Der Jaberlich (Javornik, 683 Meter), links davor der Kaiserstein (Cisaruv kamen, 637 Meter)

Der Jeschken (Jested, 1012 Meter) bei Reichenberg (Liberec)

Das Zittauer Gebirge ist nur durch die Bäume hindurch zu sehen.
Hier: Der Hochwald (749 Meter) mit Turm und Baude

Die Lausche (793 Meter) mit dem neuen Aussichtsturm, links dahinter der Tannenberg (Jedlova, 774 Meter) mit Aussichtsturm und zwei Sendemasten.

Die neue Antennenanlage auf dem Turm

Der Abstieg

Es geht 102 Stufen abwärts.

Im Treppenaufgang sind Maßnahmen gegen Korrosion notwendig.

Der Umgang ist am Erker mit den drei Fenstern unterbrochen.

Der Turm von der anderen Seite. Auch das Dach wurde 2014 rekonstruiert.

Hochbetrieb auf dem großen Spielplatz

Auch wenn zurzeit noch Bauarbeiten im Gange sind ist die Königshöhe ein attraktives Ausflugsziel. Der Aussichtsturm bietet einen der schönsten Ausblicke im Isergebirge.

Gern hätte ich im Spätherbst 2020 das Berghotel mit Dach und ohne Gerüst noch einmal fotografiert, aber Corona hatte etwas dagegen.
 

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