Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Beitrag der Sächsischen Zeitung (online) vom 25. Januar 2023:
"Baukran auf dem Hochwald in Oybin abgestürzt
Der große Baukran für die Sanierung der Hochwaldbaude ist geknickt
wie ein Streichholz. Zum Glück passierte das Unglück mitten in der
Nacht.
Torsten Grundmann sitzt der Schreck noch in den Gliedern. Der Oybiner
Hochwaldbauden-Wirt hatte in der Nacht zum Mittwoch oben in seiner Baude
übernachtet. Es ist gegen 2 Uhr, als er von einem dumpfen Krachen aus
dem Schlaf gerissen wird.
Erst am Mittwochmorgen, als es hell wird, sieht Torsten Grundmann, was
da passiert ist: Der große Baukran, der seit dem Sommer auf dem
Hochwald-Gipfel steht, liegt quer über dem Plateau. "Abgeknickt wie ein
Streichholz, direkt in der Mitte auseinandergebrochen", schildert der
Baudenwirt. "Zum Glück ist das mitten in der Nacht passiert, da ist
niemand zu Schaden gekommen."
Nicht auszudenken, wenn das tagsüber passiert wäre, sagt Torsten
Grundmann. Der Hochwald mit der höchstgelegenen Baude im Zittauer
Gebirge ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region. "Hier oben
ist immer Begängnis und es sind ja auch noch viele Bauarbeiter da", sagt
der Wirt.
Seit dem Spätsommer 2021 wird die große Hochwaldbaude grundhaft saniert.
Nach dem Verfestigen der Grundmauern wurde zuletzt das riesige Dach neu
gedeckt. Für den Gerüstbau und die Dachdeckerarbeiten war der große
Kran im Sommer 2022 direkt vor Ort aufgebaut worden. Die
Dachdeckerarbeiten sind größtenteils abgeschlossen, derzeit laufen noch
weitere Arbeiten im Inneren des Gebäudes. Geöffnet ist die Hochwaldbaude
trotzdem.
Die Ursache für den Absturz des Krans ist noch unklar. Irgendwo
eingedrungenes und dann gefrorenes Wasser? Eine zu hohe Windlast? "Das
müssen jetzt die Experten klären", sagt Robert Reinhold vom Hochbauamt
der Stadt Zittau, der im Auftrag der Stadt die Bauarbeiten leitet. Mit
der Kran-Firma habe er noch gar nicht sprechen können. Er könne deshalb
auch nicht sagen, wie hoch der Schaden ist, gehe aber davon aus, dass
der Kran nur noch Schrott ist.
An der Hochwaldbaude und auf dem Gelände ist der Schaden gering, ist
Torsten Grundmann froh. "Der Ausleger lag einen Meter vor meinem Auto",
erzählt er. Inzwischen sind die Teile so weit zusammengeräumt und
gesichert, dass auch Wanderer und Gäste wieder gefahrlos auf den
Hochwald-Gipfel kommen können."
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