Mittwoch, 1. Februar 2023

Der Aussichtsturm der Frauenkirche in Meißen

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf 


Inmitten der Altstadt von Meißen befindet sich die Frauenkirche, deren Kirchturm auch als Aussichtsturm dient.


Am Elbufer bei der Altstadtbrücke gibt es mehrere Parkmöglichkeiten. Über die Elbstraße gelangt man zum Markt mit der Frauenkirche.


In der Frauenkirche erhält man den Schlüssel für den Turm.
Die aktuelle Öffnungszeiten sind:
Montag bis Sonnabend 10.00 – 16.00 Uhr und Sonntag 12.00 – 16.00 Uhr
Der Schlüssel ist in der Kirche erhältlich.
Der Eintritt für den Turm beträgt 2,50 €.


Mit dem Schlüssel öffnet sich diese Tür auf der rechten Seite der Kirche.


Wendeltreppe mit Sandsteinstufen im unteren Teil


Eine Holztreppe weiter oben …


… führt unter dem Geläut vorbei.


Eine der vier Glocken des Geläuts von 1929


Text auf der Tafel:
Glocken
sind aufeinander abgestimmt. Im Frauenkirchturm ergeben die Töne B, d, f und g einen harmonischen Klang - das volle Geläut.
Auch eine Abstimmung mit dem Domgeläut erfolgte bewusst - zum Wohlklang der Stadt.


Hinter der großen Stahlglocke hängt in einer der gotischen Fensteröffnungen das Glockenspiel aus Meißner Porzellan.
Text auf der Tafel:
Das Porzellanglockenspiel
erklang 1929 erstmals anlässlich der Tausendjahrfeier Meißens. Die Weltneuheit, Porzellanglocken in harmonischem Zusammenspiel erklingen zu lassen, gelang Professor Paul Börner, künstlerischer Leiter an der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen, gemeinsam mit Hermann Dietze und weiteren Mitarbeitern seines Ateliers. Seither spielen 37 Glocken täglich 6 Choräle vom Turm der Frauenkirche. Daneben besteht auch die Möglichkeit des freien Spieles.
70 Jahre später war das Spiel müde, die Glocken verstimmt trotz jährlicher Pflege.
Nach zweijähriger Restaurierung erklingen die Glocken in neuer Harmonie seit Pfingstmontag 2004.


Weiter oben: Die renovierungsbedürftigen Gemächer des Türmers
Text auf der Tafel:
Die Türmerwohnung
entstand 1549 mit der Neuerrichtung des Turmes. Meißens erster Türmer nahm damals seinen Dienst auf. Als letzter Türmer verließ im Sommer 1907 Julius Schmiedecke den Turm.
Zur Türmerwohnung gehören die Küche, eine Stube und eine Kammer. Darin wohnte der Türmer mit seiner Frau und bis zu 9 Kindern.
Alle zum Leben notwendigen Dinge mussten auf den Turm getragen werden, so auch Wasser, Lebensmittel, Holz und Kohlen.
Für größere Transporte konnte ein Lastenaufzug über eine Rolle an einem Balken außen am Kirchturm betrieben werden.
Die Aufgaben des Türmers
waren insbesondere die Feuerwache und das Stellen und Aufziehen der Turmuhr. In der Nacht musste der Türmer jede Viertelstunde auf dem Turmumgang seine Runde gehen und Brandwache halten.
Die älteste überlieferte Dienstanweisung für den Türmer ist die Meißner Feuerordnung des Jahres 1610, in ihr heißt es:
„Der Stadtpfeifer uff dem Thorme sol bei tage und nacht vermöge seiner bestallunge und befehls aufs feuer gute achtunge haben, und alsbalde er eines feuers in oder außerhalb der Stadt gewahr wird, unseumlich mit der Drommeth melden und zu sturm schlagen, das feuerzeichen gegen den orth des feuers ausstecken, bey tag eine rote fahne, bey nacht ein brennendt liecht in einer lattern."
Von 1607 bis 1838 übten die Türmer auch den Dienst des Stadtpfeifers aus. In dieser Zeit entstand die Tradition der Turmmusiken.


Vom Turmumgang hat man einen malerischen Ausblick, hier nach Norden zum Dom.
Text auf der Tafel:
Der Turmumgang
ist nach Überwindung von 42 Metern und 193 Stufen erreicht. Die Höhe des Turmes beträgt 55,61m. Von hier zeigt sich die mittelalterliche Stadtanlage in ihrer Geschlossenheit, wie sie nach dem letzten großen Stadtbrand im Jahre 1555 angelegt wurde.
Die markanten Gebäude der Altstadt sind Rathaus, Stadtmuseum (ehemals Franziskanerklosterkirche), Theater und auf dem Burgberg der Dom sowie das einstige Bischofsschloss, heute Amtsgericht. In westlicher Richtung ist es die sächsische Landesschule und die Afrakirche.
In der Ferne nach Osten zeigen sich die Höhenzüge um Friedewald bis hin zu den Kamenzer Bergen.


Der Marktplatz, hinten die Altstadtbrücke über die Elbe


Die Fleischergasse führt nach Südosten. Hinten die Eisenbahnbrücke über die Elbe.


Die Triebischvorstadt, darüber im Grünen der Stadtteil Plossen


Unten Mitte: Das Brauhaus Meißen
Links davon die Webergasse, rechts davon die Rosengasse


Die Grünanlagen am Jüdenberg


Domherrenhof, Diakonat und Superintendentur Meißen


Das Sächsische Landesgymnasium St. Afra zu Meißen, davor das Professorenhaus


Nach einem Rund-um-Blick wieder zurück beim Burgberg


Noch einmal größer:
Das Torhaus an der Schlossbrücke


Burgterrasse, Kerstinghaus und Domkeller


Der 1250 gegründete Meißner Dom wurde 1581 eine lutherische Kirche.


Die beiden 81 Meter hohen Turmspitzen


Das einstige Bischofsschloss, heute Amtsgericht


Das Rathaus von Meißen


Hirschhaus und Tourist-Information am Markt


Der Blick nach Nordosten


Die 210 Meter hohe Deponie Gröbern – heute ein Aussichtspunkt


Die Trinitatiskirche


Gymnasium Franziskaneum


Das Stadtmuseum Meißen


Die evangelische Martinskapelle auf dem Plossen


Der Sendemast in Meißen-Korbitz


Das historische Gebäude der Superintendentur Meißen


Der Kirchturm vom Kloster St. Afra


Die Turmhaube der Frauenkirche mit den Jahreszahlen 1549 – 1977 in der Wetterfahne:
1549 wurde der Turm nach einem Brand in veränderter Form wieder aufgebaut. 
1977 wurde der Turm saniert.


Der Turm der Frauenkirche vom Burgberg aus gesehen.


Die WANDER CARD vom Turm der Frauenkirche Meißen, leider mit falscher Anzahl der Stufen.


Die WANDER CARD von Meißen mit dem Blick vom Turm der Frauenkirche

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