Mittwoch, 10. Mai 2023

Der Aussichtsturm „Glückauf“ bei Oelsnitz im Erzgebirge

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdotf


Unweit der Autobahn A72  bei Stollberg im Erzgebirge befindet sich auf einer Abraumhalde der Glückaufturm, der an die Bergbauvergangenheit dieser Gegend erinnern soll.


Der Turm ist mit dem Auto nicht direkt zu erreichen. Die günstigste Parkmöglichkeit ist der Parkplatz vor dem Maschinenhaus an der Deutschlandschachtstraße. Von der Autobahnabfahrt Nr. 13 in Stollberg sind es bis zu diesem Parkplatz 5,8 Kilometer. Ab dem Parkplatz sind es noch etwa 600 Meter zu Fuß.


Der asphaltierte Wanderweg beginnt hinter dem Maschinenhaus und ist rot/grün gekennzeichnet.


Ab diesem kleinen Rastplatz führt ein steiler Trampelpfad zum Ziel.


Der mit 486 Meter höchste Punkt der Halde vom Deutschlandschacht, einem ehemaligen Steinkohlenbergwerk, ist nach knapp 20 Minuten erreicht. Außer dem Turm gibt es hier noch ein zweites interessantes Ziel.


Text auf der Tafel:
Wunderhorn
Erika Harbort, Glauchau, 2012
Idee der Künstlerin

„Das Wunderhorn steht für mich zum einen für die Erzählungen und Mythen des Erzgebirges, aber auch als tatsächliches Horn, als ein früher geläufiges Verständigungsmittel. Das Wunder besteht darin, dass die Bank im Innern warm ist und keiner weiß, woher die Wärme kommt.“ Das überrascht in dieser windigen Höhe!
Wärmebezug:
Die Wärme entsteht durch Schwelbrände im Haldenkörper. Sonden sammeln die Wärme und leiten sie im Kreislauf durch den Stuhl. Auf der Halde sind weitere Stellen zu finden, an denen diese Wärme auch mit der Hand gefühlt werden kann.


Beim Wettbewerb „Energiegarten Deutschlandschacht 2011“ ging die mit Haldenwärme beheizte Edelstahl-Installation als Sieger hervor.


Der Glückaufturm soll an einen Förderturm aus der Bergwerkzeit erinnern.
Die Konstruktion besteht aus einem auf drei Punkten gelagerten Stahlgerüst und zwei Treppenanlagen. Die Metallkonstruktion hat eine Masse von 81,7 Tonnen.
Der Turm wurde 2000 in einer Bauzeit von 5 Monaten errichtet.
Der Text der Anschauungstafel befindet sich im Anhang.


Für die Fundamente waren 62 Kubikmeter Beton notwendig.
Über diese Treppe mit 19 Stufen gelangt man zur untersten Ebene.


Der weitere Aufstieg von dieser großflächigen Grundebene erfolgt auf der Ostseite über gerade Treppen.


Diese wechselseitig angeordneten Treppen verlaufen im Zick-zack zu drei größeren Aussichtsplattformen. 


Durch die luftige Bauweise ergeben sich schon beim Aufstieg schöne Durchblicke nach Osten.


Der Ausblick am Ende der obersten geraden Treppe.


Von der Westseite gelangt man über eine linksdrehende 26-stufige Wendeltreppe zur untersten Plattform.


Der weitere Aufstieg führt über diese rechtsdrehende Wendeltreppe.


Nach jeweils 14 Stufen erreicht man eines von sieben Zwischenpodesten, die mit dem geraden Treppenaufgang von der Ostseite verbunden sind.


Beim Aufstieg über die Wendeltreppe zur 25 Meter hohen obersten Aussichtsplattform sind insgesamt 138 Stufen zu erklimmen.


Bis zur Turmspitze mit Wetterfahne beträgt die Gesamthöhe 36 Meter.


Für einen so attraktiven Turm hätte ich mir besser gestaltete Orientierungstafeln gewünscht.


Der Blick nach Nordwesten:
In der Mitte der Gemeindeberg (420 Meter), rechts Rödlitz, links Lichtenstein


Im Norden:
Ganz hinten die Langenberger Höhe (484 Meter), davor Hohenstein-Ernstthal.


Im Osten: Die Ortslage von Oelsnitz


Hinter Oelsnitz liegt Stollberg


Oberoelsnitz in südlicher Richtung


Jetzt größer:
Heinrichsort bei Lichtenstein, links dahinter der Martin Hoop Schacht in Mülsen


Vorn einige Häuser von Oelsnitz, dahinter Hohndorf, ganz hinten das Industriegebiet von St. Egidien


Der Windpark zwischen Bernsdorf und Gersdorf, dahinter Hohenstein-Ernstthal, vorn Hohndorf,


Langenberger Höhe (484 Meter), davor Hohenstein-Ernstthal


Der Autozulieferer SODECIA Powertrain Oelsnitz GmbH, daneben das Berufliche Schulzentrum.


Die Stadt Oelsnitz im Erzgebirge, rechts oben das Bergbaumuseum


Vorn Oelsnitz, hinten Stollberg


Leider war die Sicht am Tage des Besuches nur sehr mäßig. Lediglich der Blick auf die Stadt Oelsnitz war akzeptabel.


Dafür entschädigte die Laubfärbung - „Indian Summer“ - für die fehlende Fernsicht.


Der Glückaufturm bei Oelsnitz ist schon wegen seiner interessanten Bauweise bei jedem Wetter einen Besuch wert.


Die WANDER CARD  vom Glückaufturm

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