Mittwoch, 25. Oktober 2023

Der Aussichtsturm an der Schäferwand

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Die Schäferwand (Pastýřská stěna) ist ein Sandsteinmassiv am Elbufer im Stadtgebiet von Tetschen (Děčín). Darauf befindet sich eine Gaststätte in Form einer  romantischen Burg mit einem Aussichtsturm.


Nach der großen Elbbrücke in Tetschen (Děčín) folgt man im Kreisverkehr der Fernstraße Nr. 13 weiter in westliche Richtung. Nach 1 Kilometer biegt man rechts in die Straße Teplická und danach links in die Žižkova ein. Auf der sehr steilen Straße erreicht man den Parkplatz am ZOO. Man kann auch die letzten 400 Meter bis zum Parkplatz am Aussichtsturm fahren.
Am einfachsten ist es, in Tetschen (Děčín) einem der vielen Wegweiser zum ZOO zu folgen.


Die Freifläche vor dem Gebäude ist der Parkplatz.


An dieser Stelle wurde 1892 ein hölzernes Gasthaus eröffnet, welches aber bald nicht mehr ausreichte. Deshalb wurde 1905 dieses prächtige Bergschloss gebaut.
Alte Postkarte um 1917

Die Gemeinde Bodenbach (Podmokel) hat für damals 23.000 Kronen das Gebäude im Stil einer mittelalterlichen Burg errichten lassen. 
Alte Postkarte um 1920
 

Neben dem Restarant gab es noch 8 Gästezimmer. Eröffnung war am 1. Juni 1905.
Alte Postkarte von 1914


Durch das Felsmassiv führt der Tunnel der Eisenbahnstrecke nach Dresden, hier der Südeingang.
Alte Postkarte von 1912


Der Nordeingang vom Tunnel durch die Schäferwand. 
Alte Postkarte von 1913


Die Schäferwand mit der 1855 eröffneten 235 Meter langen Kaiserin-Elisabeth-Kettenbrücke
Alte Postkarte um 1910
Zur besseren Erreichbarkeit wurde 1983 vom Elbufer aus ein Lift gebaut, der aber nur bis 1994 in Betrieb war.
In jüngster Zeit wurde auch über den Bau einer Seilbahn vom anderen Elbufer aus nachgedacht.
Alte Postkarte von 1929


Nach 1990 erfolgte eine Rekonstruktion des Gebäudes, trotzdem wechselten mehrmals die Betreiber. 


Zur Zeit sorgt wenigstens ein Bistro für die zahlreichen Besucher.
Den Text von der Info-Tafel über das Restaurant Schäferwand finden Sie im Anhang.


Zum Bergschloss gehört auch ein 18 Meter hoher Turm mit einer Aussichtsplattform in 13 Meter Höhe, zu der eine Treppe mit 60 Stufen führt. Leider ist der Turm meist nicht zugänglich. Für die Aussicht ist das aber kein wesentlicher Nachteil, denn schon von der Terrasse aus hat man eine prima Sicht.


Der Blick elbabwärts in Richtung Norden.


Im Osten: Das Schloss von Tetschen (Děčín)


Die Elbe aus Richtung Süden


Noch besser ist die Sicht von dem Aussichtsfelsen weiter unten.


Eisenbahntunnel, Elbbrücke, Rosenkamm (Růžová vyhlídka) und Quaderberg (Kvádrberk oder Stoličná hora)


Am Geländer ist eine Orientierungstafel angebracht:
Falkenberg (Sokolí vrch, 506 Meter), Schichenberg (Pusty vrch, 499 Meter), Hutberg (hlidka, 480 Meter), Bachelsdorfer Höhe (Bechlejovický vrch, 432 Meter) und Kleiner Kolmer (Malý Chlum, 444 Meter)


Die Elbe mit Eisenbahn- und Straßenbrücke, darüber der Große Kolmer (Velký Chlum, 502 Meter) und die Netterskoppe (493 Meter)


Noch einmal größer:
Die 1933 gebaute Tyrš-Brücke (Tyršův most) wurde auf den Pfeilern der alten Kaiserin-Elisabeth-Kettenbrücke errichtet. Die Bögen des Mittelfeldes haben eine Spannweite von 118 m und sind 17,5 m hoch.


Der Quaderberg (Kvádrberk oder Stoličná hora) mit der Kaiseraussicht (Císařský výhled), darüber der Poppenberg (Popovičský vrch, 527 Meter)


Der Falkenberg (Sokolí vrch, 506 Meter)


Der Aussichtsturm auf dem Falkenberg (Sokolí vrch, 506 Meter)


Kleiner Kolmer (Malý Chlum, 444 Meter), Mittlerer Kolmer (Prostredni Chlum, 446 Meter) und Großer Kolmer (Velký Chlum, 502 Meter).
Vorn die große Straßenbrücke, ganz unten die Eisenbahnbrücke über den Polzen (Ploučnice).


Der Aussichtsturm auf dem Große Kolmer (Velký Chlum, 502 Meter)


Das Schloss von Tetschen (Děčín)


Auch ohne Besteigung vom Turm hat man von der Terrasse der Gaststätte oder dem Aussichtspunkt über der Schäferwand eine hervorragende Sicht auf Tetschen (Děčín), die Elbe und die umliegenden Berge.
In der Felswand wurde 2014 ein Klettersteig („Via ferrata Pastyrska Stena“) mit mehreren Routen eröffnet, wobei knapp 100 Höhenmeter zu überwinden sind.

Noch zwei Touristische Visitenkarten (automatisch übersetzt):
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Schäferwand in Tetschen 
Ein steiler Aussichtsfelsen aus Sandstein, der sich bis zu einer Höhe von 160 m über die Elbe erhebt
Ausflugsrestaurant mit einem 18 m hohen Turm


Gleicher Text wie bei der vorherigen Touristischen Visitenkarte


WANDER CARD
Klettersteig Schäferwand in Tetschen 
Der erste Klettersteig im Stadtzentrum, 16 garantierte Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade werden jeden verzaubern, der keine Höhenangst hat
 
  
 
Anhang

Der Text von der Infotafel:


Restaurant Schäferwand
Ende des 19. Jahrhunderts bekam die Schäferwand eine neue Bedeutung als Ziel für Spaziergänge und Ausflüge auf dem Land für die Bewohner des damals stark industriellen Bodenbach (Podmokel). Der erste Gasthof wurde 1892 oberhalb der Schäferwand (Pastýřská stěna) durch den örtlichen Gebirgsverein für die Böhmische Schweiz errichtet. Es war eine kleine Holzblockhütte, die später mit einer überdachten Terrasse ergänzt wurde, die nur für den Sommerbetrieb vorgesehen war. Der Zugang war hier zunächst nur von der Südseite möglich. Erst im Jahre 1899 baute der Bergverein einen Zugang von der Nordseite vom Rothberg (Červený Vrch). An der Spitze der Treppe erinnert die Inschrift „Felsensteig Rotberg 1899“ daran bis heute. Diese Periode umfasst den schrittweisen Bau von Waldpromenaden aus Sandsteinen, die sich über die gesamte Länge von der Schäferwand (Pastýřská stěna) bis nach Niederulgersdorf  (Dolní Oldřichov) erstrecken.1905 wurde neben dem ursprünglichen hölzernen Gasthof auf der Spitze der Schäferwand (Pastýřská stěna) ein neues Ziegelrestaurant mit Hotelzimmern und einem 13 Meter hohen Aussichtsturm  errichtet. Das Gebäude in Form einer romantischen Burgruine mit Elementen der Neorenaissance wurde von der Stadt Bodenbach (Podmokel) finanziert und von der renommierten U-Boot-Firma Andreas Putz & Wilhelm Weber ausgeführt. Das Restaurant ist im Besitz der Stadt und vermietet es. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurde ein System aus überdachten und nicht überdachten Terrassen mit Musikpavillon errichtet, ein großer Bereich, der im Sommer als Tanzfläche dient, und im Winter eine Eisbahn ist. Laut einer Anzeige aus dem Jahr 1913 gab es bis zu 2000 Besucher.
  

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