Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Der Spiegelwald bei Grünhain-Beierfeld ist ein 728 Meter hoher Berg im
sächsischen Erzgebirge östlich von Aue und nördlich von Schwarzenberg.
Auf dem flachen Gipfel steht einer der beliebtesten Aussichtstürme der
Region.
Auf der S 222 von Aue in Richtung Geyer fährt man in Grünhain über den
Flügelweg oder die Alte Bernsbacher Straße bis zum Parkplatz am
Sendemast. Dann sind es nur noch 200 Meter bis zur Spiegelwaldbaude.
Der heutige Spiegelwaldturm hatte einen Vorgänger.
Text am Wandbild der Spiegelwaldbaude:
Während eines Erzgebirgsbesuchs legte König Albert von
Sachsen im Jahre 1880 den Grundstein für einen ersten Aussichtsturm. Der
17 Meter hohe Turm wurde am 11. September 1881 wiederum in Gegenwart
des Monarchen eingeweiht und erhielt zu seinen Ehren den Namen
„König-Albert-Turm".
Die Grundsteinlegung für diesen durch Spenden finanzierten Turm fand am 9. Juli 1880 statt.
Alte Postkarte um 1900
Nach 14 Monaten war der Bau fertig. Er hatte damals 4300 Mark gekostet.
Alte Postkarte von 1903
Neben dem Turm wurde 1903 die Bergschänke, ein Ziegel-Fachwerkbau errichtet und es gab auch elektrisches Licht.
Alte Postkarte um 1905
Die Zinnen wurden 1915 durch einen Glasaufsatz ersetzt. Die Höhe betrug dadurch 20 Meter.
Alte Postkarte um 1918
In den Folgejahren gab es viele Veranstaltungen durch Vereine auf dem Spiegelwaldgelände.
Am Ende vom 2. Weltkrieg wurde der Turm durch Tieffliegerangriffe stark
beschädigt. Seit 1945 war der Turm deshalb gesperrt, nur die
Gaststätte war bis 1960 geöffnet. Später wurde das Objekt als
Kinderferienlager genutzt. Bemühungen zur Erhaltung des Turmes blieben
erfolglos. Er wurde 1967 abgerissen.
Alte Postkarte von 1919
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands ergab sich die Möglichkeit für
den Bau eines Turmes an gleicher Stelle. Der begann nach Bewilligung von
Fördermitteln am 14. September 1998, Einweihung war am 3. Dezember
1999.
Der neue Turm ist 40,5 Meter hoch und überdacht.
Eine Treppe mit 140 Stufen führt nach oben. Man kann aber auch den behindertengerechten Aufzug benutzen.
Die Aussichtsplattform hat eine Höhe von 31,5 Metern.
Blick nach Osten - Außer den Tafeln mit dem Gebirgsrelief hilft auch ein
Audioguide bei der Orientierung, deshalb die roten Aufkleber.
Der Erzgebirgskamm im Südosten bis zum Fichtelberg
Beierfeld und Schwarzenberg im Süden
Blick über Grünhain nach Norden
Jetzt größer:
Der Pöhlberg (831 Meter)
Hell leuchtet der 35 Meter hohe Aussichtsturm auf dem Pöhlberg (831
Meter) – aus einer Entfernung von 17 Kilometern. Darunter das große
Gebäude der Fortbildungsakademie für Wirtschaft in Annaberg
Der Scheibenberg (807 Meter) über dem gleichnamigen Ort, dahinter der
Bärenstein (898 Meter), ganz links der Hassberg (Jelení hora, 994 Meter)
Der 35 Meter hohe Aussichtsturm auf dem Scheibenberg (807 Meter), darunter die bis zu 30 Meter hohen Orgelpfeifen aus Basalt.
Der Bärenstein (898 Meter) mit Sendemast und Aussichtsturm
Der Damm vom Oberbecken des Pumpspeicherwerkes Markersbach, darüber der
Fichtelberg (1215 Meter) und rechts der Keilberg (Klinovec, 1244 Meter)
Seilbahnstation, Hotel mit Turm und Wetterstation auf dem Fichtelberg (1215 Meter) aus 20 Kilometer Entfernung
Die dmb Metallverarbeitung in Beierfeld, oben der Gottesgaber Spitzberg (Božídarský Špičák, 1115 Meter)
Sender und Aussichtsturm auf dem Auersberg (1018 Meter)
Der Sender Grünhain-Beierfeld ist nur 200 Meter entfernt.
Der Kuhberg (794 Meter) bei Stützengrün
Der 193 Meter hohe Fernsehturm Geyer
Schloss und St.-Georgen-Kirche Schwarzenberg
Als Besonderheit sind auch Hochzeiten auf dem König-Albert-Turm möglich.
Hier haben sich die getrauten Paare verewigt.
Im Treppenhaus sind Panoramafotos vom Turm zu sehen – als Entschädigung für die Besucher, die kein so gutes Wetter hatten.
Wandmalerei im Treppenhaus
In der 1. Etage befindet sich eine „Multimediale Kulturlandschaft“ mit einer begehbaren Bodenkarte.
Auf etwa 200 Quadratmetern kann man Sehenswürdigkeiten des Erzgebirges auf beiden Seiten der Grenze kennenlernen.
Auch eine kleine Mineralienausstellung kann man besuchen.
Ein Ausflug zum König-Albert-Turm auf dem Spiegelwald lohnt sich auf jeden Fall:
Einfachster Zugang, vielfältige Wandermöglichkeiten, gute Versorgung in
der Spiegelwaldbaude, informative Ausstellungen, Erklärungen durch
Audioguide und eine grandiose Aussicht vom Turm – und das alles
barrierefrei!
Öffnungszeiten:
April - September
Dienstag - Sonntag / Feiertage
10.00 - 18.00 Uhr
Oktober - März
Dienstag - Sonntag / Feiertage
10.00 - 17.00 Uhr
Die WANDER CARD vom König-Albert-Turm
Thanks for being a mentor and guide through the valuable lessons shared in your blog.
AntwortenLöschen