Mittwoch, 26. Juni 2024

Der Aussichtsturm auf dem Keilberg (Klínovec)

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Unweit vom Fichtelberg (1215 Meter), dem höchsten Berg Sachsens, liegt auf der tschechischen Seite der Keilberg (Klínovec). Er ist mit 1244 Metern der Höchste Gipfel des Erzgebirges. Auf ihm steht dieser steinerne Aussichtsturm.
 

Von der B95 in Oberwiesenthal fährt man nach der Grenze im Kreisverkehr auf die Straße 219. Nach 1,7 Kilometern biegt man rechts zum Keilberg (Klínovec) ab und erreicht nach weiteren 1,7 Kilometern den großen Parkplatz am Turm.
 

Der Keilberg (Klinovec, 1244 Meter) ist vom Fichtelberg nur 3,7 Kilometer Luftlinie entfernt.
Foto vom Aussichtsturm auf dem Fichtelberg aus
  

Auf dem Keilberg  ist zwischen dem 80 Meter hohen Fernsehturm und dem Gittermast der steinerne Aussichtsturm zu erkennen.
Foto mit Teleobjektiv vom Aussichtsturm auf dem Fichtelberg aus
 

Die Zufahrt zum Gipfelplateau vom Keilberg (Klínovec,1244 Meter)
 

Auf der Freifläche vor dem Turm gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten.
 

Nicht immer ist das Wetter so ideal.
 

Die Aussicht vom Keilberg hat eine lange Tradition. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts gab es auf dem Gipfel eine hölzerne Aussichtspyramide. Sie wurde später durch einen offenen Pavillon (Gloriette) ersetzt, der jedoch 1868 abbrannte. Durch den 1880 gegründeten Erzgebirgsverein wurde der Bau eines steinernen Aussichtsturms beschlossen, der 1884 eröffnet wurde.
Alte Darstellung des Turmes im Jahr 1884
 

Der  „Kaiser-Franz-Josef-Aussichtsturm“ war 17 Meter hoch. Durch Mängel in der Gründung neigte sich die Turmspitze schon bald um 60 Zentimeter gegenüber der Senkrechten. 
1893 wurden die Bauten am Turm erstmals erweitert.
Alte Darstellung des Turmes im Jahr 1893
 

Für eine Ausstellung im Jahr 1908 wurden auf dem Keilberg mehrere Bauten errichtet.
Alte Postkarte von 1910
 

Vor und nach dem Ersten Weltkrieg kam es zu erheblichen Neu und Umbauten.
Alte Postkarte um 1925
 

Später wurde der Turm mit Holz verkleidet.
Alte Postkarte um 1930
 

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Region wegen Uranabbau zur Sperrzone erklärt. Erst nach 1960 war der Gipfel wieder zugänglich. Wegen der Visumpflicht fehlten bis 1972 die benachbarten deutschen Besucher.
Nach 1990 wechselten mehrfach die Eigentümer, die Objekte verfielen und mussten 2004 geschlossen werden. 
Alte Postkarte von 1949
 

Die begonnene Instandsetzung des Turmes wurde aufgegeben. Wegen mangelnder Standfestigkeit musste er komplett abgebrochen und neu aufgebaut werden. 
EU-Plakat: DIE WIEDERGEBURT DES AUSSICHTSTURMES AUF DEM KEILBERG
030

 

Am 28. Oktober 2013 wurde der nach altem Vorbild neu aufgebaute Turm eröffnet.
 

Für den Bau des Turmes und der Zufahrtstraße wurden 85% Fördermittel der EU bereitgestellt.
 

 Der achteckige Backsteinturm hat eine Gesamthöhe von 17 Metern. 


Der Zugang zum Turm liegt auf der linken Seite.
Die Öffnungszeiten sind:
Mai – September    9.00 - 19.00 Uhr
Oktober – April       9,00 – 17.00 Uhr
 

Den Eintritt von 50 Kronen zahlt man an der Kasse rechts vor dem Drehkreuz.


Die Wendeltreppe hat 75 Stufen.
 

Unter den Fensterbrettern wurden Behälter zum Auffangen des Kondenswassers angebracht.
 

Der Turm steht auf einer Höhe von 1244 Metern. 10 Jahre nach dem Neuaufbau haben die schwierigen klimatischen Bedingungen den Wänden zugesetzt.
 

In 14 Meter Höhe erreicht man die verglaste Aussichtsplattform. In der Mitte wurde eine Windrose mit dem Gebirgspanorama angebracht.
 

Außen gibt einen Umgang mit schmiedeeisernem Geländer.
Hier der Blick nach Süden mit der oberen Station der Seilbahn Prima Express und dem Stahlfachwerkturm für UKW-Sender.
 

Am Geländer sind Tafeln mit dem Bergrelief angebracht.
 

Der Südwesten – In der Mitte der der Wölfling (Vlčinec, 972 Meter).
 

Über dem Hotel Rudolf: Der Gottesgaber Spitzberg (Božídarský Špičák, 1115 Meter)
 

Der in den Jahren 1967/68 erbaute 80 Meter hohe Fernsehturm – Links daneben der Fichtelberg (1215 Meter)
 

Links über den Bauden: Pöhlberg (831 Meter) und Bärenstein (898 Meter)
 

In der Ferne:  Das Kohlerevier von Komotau (Chomutov)
 

Mit dem Blick nach Südosten schließt sich der Kreis.
 

Jetzt größer: Die Sachsenbaude
 

Die Wetterstation auf dem Fichtelberg
 

Fichtelberghaus mit Aussichtsturm und obere Seilbahnstation
 

Links der Pöhlberg (831 Meter), rechts der Bärenstein (898 Meter)
 

Spitz-Berg (Velký Špičák, 965 Meter) und Hassberg (Jelení hora, 994 Meter)
 

Der kahle Gipfel vom Spitz-Berg (Velký Špičák, 965 Meter) aus einer Entfernung von 11 Kilometern.
 

Das Kraftwerk Brunnersdorf (Elektrárny Prunéřov) bei Kaaden (Kadaň)
 

Das Kraftwerk Tuschmitz (Elektrárna Tušimice) und der Stausee Negranitz (Nechranice) 
 

Die zwei oberen Liftstationen aus Richtung Stolzenhain (Haj)
 

Das Berghotel Plessberg (Plešivec, 1028 Meter) mit Aussichtsturm aus einer Entfernung von 10 Kilometern.
 

Die 24 Kilometer entfernte Radarstation auf dem Auersberg (1018 Meter) 
 

Der Abstieg – Beim Neuaufbau des Turmes wurden die alten Stufen von 1884 verwendet.
 

Luftbildaufnahme vom Keilberggipfel in der Ausstellung im Turm
 

Zwei Touristische Visitenkarten vom Keilberg (mit Übersetzung):
TOURISTISCHE VISITENKARTE 
Keilberg 1244 m
Der höchste Gipfel des Erzgebirges, ein beliebtes Skigebiet und Ziel für Wanderer
 

TOURISTISCHE VISITENKARTE 
Keilberg 1244 m
Aussichtsplattform in 14 m Höhe, 77 Stufen, 2013 eröffnet
Achteckiger Aussichtsturm von Kaiser Franz Joseph I. mit einer Geschichte, die bis ins Jahr 1884 zurückreicht

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