Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Die Europastraße E48/E49 = D6 von Karlsbad (Karlovy Vary) nach Eger
(Cheb) verlässt man an der Abfahrt 142. Von dort fährt man zwei
Kilometer über die Straßen Karla Havlíčka Borovského und Sokolovská zum
Ziel in der Hornická-Straße.
Der Turm liegt in einer Parkanlage auf dem Hartberg (Hard) und ist nur etwa 50 Meter vom Parkplatz an der Straße entfernt.
Ganz in der Nähe liegt der örtliche Friedhof. Auf dem Hügel beim Turm befand sich früher ein Galgen, an dem 1741 die letzte Hinrichtung stattfand.
Ganz in der Nähe liegt der örtliche Friedhof. Auf dem Hügel beim Turm befand sich früher ein Galgen, an dem 1741 die letzte Hinrichtung stattfand.
Im 19. Jahrhundert gab es hier eine Aussichtsplattform
(Pulverturm), die aber verfiel und von Bäumen überwuchert wurde. Deshalb
beschloss man 1907, einen 18 Meter hohen Aussichtsturm zu errichten.
Er bestand aus einem massiven Sockel und dem hölzernem Überbau mit zwei Aussichtsetagen.
Der hölzerne Teil musste aber wegen Baufälligkeit bald abgerissen werden.
Foto von der Infotafel (um 1920)
Er bestand aus einem massiven Sockel und dem hölzernem Überbau mit zwei Aussichtsetagen.
Der hölzerne Teil musste aber wegen Baufälligkeit bald abgerissen werden.
Foto von der Infotafel (um 1920)
Der Sockel des Turmes wurde 1933 zu einem Denkmal für die Opfer vom
1. Weltkrieg umgebaut. Darauf befand sich eine fünf Meter hohe Figur
aus Bronze. Sie wurde aber im 2. Weltkrieg zu Rüstungszwecken
eingeschmolzen. Der Sockel wurde zu einer deutschen
Maschinengewehrstellung.
Foto von der Infotafel (um 1935)
Foto von der Infotafel (um 1935)
Nach reichlich 50 Jahren blieb nur noch eine Ruine übrig.
Foto von der Infotafel (um 1999)
Foto von der Infotafel (um 1999)
Erst 2001 wurde der Turm in seiner nahezu ursprünglichen Form restauriert.
Er ist aber mit einer Gesamthöhe von 14,5 Metern niedriger als sein Vorgänger.
Er ist aber mit einer Gesamthöhe von 14,5 Metern niedriger als sein Vorgänger.
Die obere der beiden Aussichtsplattformen ist 12 Meter hoch.
Im Normalfall ist der Eingang zum Turm vergittert. Auf dem Schild
rechts neben der Tür findet man den entscheidenden Hinweis (auch in
deutsch):
Den Schlüssel bekommen Sie nach dem Vorlegen eines Personalausweises an der Polizeidienststelle (gleich neben dem Aussichtsturm - Straße Hornická 2047, Sokolov).
Den Schlüssel bekommen Sie nach dem Vorlegen eines Personalausweises an der Polizeidienststelle (gleich neben dem Aussichtsturm - Straße Hornická 2047, Sokolov).
Mit den 2 Schlüsseln öffnen sich Gitter und Eingangstür.
Die stählerne Wendeltreppe im Inneren
Die untere Aussichtsplattform ist erreicht.
Von hier geht es noch eine Etage höher.
Nach insgesamt 52 Stufen betritt man die obere verglaste Plattform.
Die Fenster lassen sich nicht öffnen. Das ist am sehr stürmischen Besuchstag nicht schlecht, stört aber beim Fotografieren.
Der Ausblick nach Süden
Der Parkplatz für die Besucher von Park und Turm
Tief hängende Wolken im Westen über dem See Medard
Der westliche Teil vom Tagebau
Tagebau und Industriegebiet
Im Südosten verdecken Bäume und das Polizeigebäude die Sicht.
Noch einmal größer:
Am Besuchstag war es extrem windig. Deshalb gab es einen regelrechten Sandsturm von den noch nicht kultivierten Flächen.
Am Besuchstag war es extrem windig. Deshalb gab es einen regelrechten Sandsturm von den noch nicht kultivierten Flächen.
Die Staubwolken erreichten sogar das Stadtgebiet von Falkenau (Sokolov).
Das Kraftwerk Tisová in Prösau (Březová)
Die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Maria Kulm (Chlum Svaté Maří)
Der Stausee Medard ist der größte künstliche See in Tschechien (Fläche 494 ha, Tiefe 50 m).
Die Windkraftanlagen bei Heinrichsgrün (Jindřichovice)
Abraumbagger im nahegelegenen Tagebau
Bandanlage zum Transport der Braunkohle
Das Dampf-Gas-Kraftwerk in Doglasgrün (Elektrárna Vřesová), darüber der Peindlberg (Tisovský vrch, 976 Meter)
Der Chemiebetrieb Synthomer
Ganz hinten: Plessberg (Plešivec, 1028 Meter), Wölfling (Vlčinec, 972 Meter) und Keilberg (Klinovec, 1244 Meter)
Ganz hinten: Plessberg (Plešivec, 1028 Meter), Wölfling (Vlčinec, 972 Meter) und Keilberg (Klinovec, 1244 Meter)
Beim Verlassen bitte nicht vergessen: Tür und Gitter verschließen und Schlüssel zur Polizeistation zurück bringen!
Der Aussichtsturm auf dem Hartberg (Hard, 466 Meter) in Falkenau an
der Eger (Sokolov) ist ein schönes Beispiel dafür, wie eine
hoffnungslose Ruine wieder zu einem ansehnlichen Turm werden kann - Und
das in der fast ursprünglichen Form!
Alter und neuer Aussichtsturm auf einer Vergleichspostkarte, herausgegeben im Jahr 2007
Die übersetzte TURISTISCHE VISITENKARTE vom Turm:
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Hartberg 461 m
Höhe 14 m 52 Stufen
Ein steinerner Aussichtsturm, der in seinem ursprünglichen Stil restauriert wurde. Plattform auf 12 m
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Hartberg 461 m
Höhe 14 m 52 Stufen
Ein steinerner Aussichtsturm, der in seinem ursprünglichen Stil restauriert wurde. Plattform auf 12 m
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