Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz
Stimmen wurden in der Wandergemeinde laut, doch wieder einmal einen Abstecher in das Böhmische Paradies zu unternehmen. Eingedenk der zu erwartenden Hitze fiel mir ein Tourenentwurf der gemütlicheren Art ein. Einkehr zur Flüssigkeitsaufnahme wäre dabei wünschenswert. Erinnerungen an unsere Wanderung auf dem Goldenen Steig durch das zauberhafte Böhmische Paradies werden wach, auf der wir in Liboschowitz (Libošovice) auf eine belebte Kneipe stießen.
Also begeben wir uns nach Skokow und durchwandern das sich südlich erstreckende Waldgebiet in Richtung Kost (Kost). Unerwartet treffen wir schöne Felsen, an denen sich der Weg auf ein kleines Plateau nach oben schwingt, von da geht es bald durch ein sanftes Tal in Richtung der Teiche, welche die Burg Kost umgeben. Der Anblick der Burg über dem Wasser des Weißen Teiches (Bílý rybník) ruft immer wieder romantische Stimmungen hervor.
„Man erblickt diese alte noch wohlerhaltene Burg, deren erste Ansicht die überraschendste Wirkung hervorbringt, erst wenn man in die unmittelbare Nähe des Dorfes Kost gelangt. Sie steht auf einem nicht sehr hohen Sandsteinplateau, rings gruppiren sich sehr hübsch bewaldete Sandsteinfelsen und bilden nach der rechten Seite ein kleines, malerisches Thal, in dessen Nähe sich ein Teich ausbreitet, Die zerstreuten Häuschen der Dörfer Kost und Podkost geben der imposanten Burgansicht eine recht freundliche Staffage.“ („Bad Wartenberg auf Gross-Skal und seine Umgebung“, Dr. Eduard Gregr, 1871)
Den Gang zur Burg selbst sieht unser Plan heute nicht vor. Wir wandern indes gemütlich durch das Tal des Klenice-Baches, welches durch kleinere Felsgruppen ausgekleidet ist. Am Ende des Tales erhebt sich über dem Grund die sehenswerte Kirche von Liboschowitz. In den Gärten und um den Kirchhof herum blüht es wie verrückt. Einkehr hier wie erwartet.
Von Liboschowitz zieht sanft ein Fahrweg hinaus durch Felder, auf denen gerade das Getreide reift, hinauf auf eine Hochfläche. Die Burg Trosky (Trosky) erscheint in der Ferne. Man achte bald auf eine Verzweigung des Weges, der hinab zum Schechrow-Bach (Žehrovka) führt. Das romantische Bachtal ist von Felsen gesäumt und gehört zu den wertvollsten Naturgebieten des Landschaftsschutzgebiets Böhmisches Paradies. Zahlreiche Teiche durchfließt der Schechrov-Bach auf seinem Weg zur Iser. Einige davon lernten wir bereits bei einer früheren Wanderung kennen, so z.B. Doly, Nebakov und Podseminsky rybnik. Die Felsen im Tal begleiten uns auf den verbleibenden Kilometern. Der Charakter der Wanderung ist, verglichen mit den Touren der letzten Wochen, sehr gemäßigt, sowohl mit Blick auf das Profil als auch die Wegbeschaffenheit.
Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.
Gleich hinter Skokow geht es hinein in eine Felsenwelt ...
… und weiter durch Täler zur Burg Kost ...
… und weiter durch das Tal des Klenice-Baches nach Liboschowitz ...
… wo zur Zeit viele bunte Blumen blühen
… und zurück durch das Tal des Schechrow-Baches
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