Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Eine botanische Kuriosität kann man unweit der Deutsch-Tschechischen Grenze bestaunen:
Das Ahorntor (Javorová brána) in Rosenhain (Rožany), einem Ortsteil der Stadt Schluckenau (Šluknov)
Das Ahorntor (Javorová brána) in Rosenhain (Rožany), einem Ortsteil der Stadt Schluckenau (Šluknov)
Ausgangspunkt ist Sohland an der Spree. Die Schluckenauer Straße
(S116) geht nach dem Grenzübergang nahtlos in den kleinen Ort Rosenhain
(Rožany) über. Nach 800 Metern erreicht man direkt an der Straße das
Ahorntor (Javorová brána).
Der besondere Baum steht auf der linken Straßenseite, nicht gerade
idyllisch von Verkaufsständen eingerahmt. Parken kann man gleich
nebenan.
Zwei Spitz-Ahornbäume (Acer platanoides) sind in 5,5 Meter Höhe auf
einzigartige (wahrscheinlich künstlich herbeigeführte) Weise
miteinander verwachsen und bilden eine gemeinsame Krone.
Eine Sage erzählt von einem Wirtschafter, der die Äste zusammenband, um zu zeigen, dass es für Erziehung nie zu spät ist.
Eine Sage erzählt von einem Wirtschafter, der die Äste zusammenband, um zu zeigen, dass es für Erziehung nie zu spät ist.
Das Zusammenwachsen ist nicht nur eine regionale Besonderheit,
sondern einmalig für die gesamte Tschechische Republik. Deshalb ist das
Ahorntor seit 1997 als Naturdenkmal geschützt.
Die Spannweite beträgt 2,6 Meter, die Höhe war einmal 20 Meter. Das
Alter wird mit zirka 120 Jahren angegeben. Spitz-Ahorn wird aber
gewöhnlich nur 120 bis 140 Jahre alt.
Das Ahorn-Tor, eine Naturattraktion, soll auch nach dem Ableben des
derzeitigen Tors nicht aus Rosenhain (Rožany) verschwinden. Deshalb
wurden im Herbst 2013 auf der anderen Straßenseite zwei neue
Spitz-Ahorn-Bäumchen gepflanzt,
Die Baumspitzen wurden mittlerweile verbunden und man hofft, dass sie zu einem identischen Tor werden.
Daneben steht die Tafel mit Infos über das Ahorntor (Javorová brána) in Tschechisch, Deutsch und Englisch.
Den deutschen Text finden Sie im Anhang.
Daneben steht die Tafel mit Infos über das Ahorntor (Javorová brána) in Tschechisch, Deutsch und Englisch.
Den deutschen Text finden Sie im Anhang.
Das jetzige Ahorntor wird aber voraussichtlich noch 10-20 Jahren erhalten bleiben.
Die TOURISTISCHE VISITENKARTE (mit automatischer Übersetzung):
Ahorntor in Rosenhain
Gemeinsame Krone 15,5 m breit, 20 m hoch
Ein Denkmal aus einem Paar verschmolzener Milchahornbäume, umgeben von einer Reihe von Legenden
Ahorntor in Rosenhain
Gemeinsame Krone 15,5 m breit, 20 m hoch
Ein Denkmal aus einem Paar verschmolzener Milchahornbäume, umgeben von einer Reihe von Legenden
Anhang
Deutscher Text von der Info-Tafel:
Ahorntor in Rosenhain
Das Ahorn-Tor ist zweifelsohne das bedeutendste Holzgewächs der
Stadt Šluknov. Die einzigartige Verwachsung zweier Spitz-Ahornbäume, die
mit allergrößter Wahrscheinlichkeit künstlichen Ursprungs ist, ist eine
einzigartige Angelegenheit nicht nur im Rahmen unserer Region, sondern
auch im Rahmen der gesamten Tschechischen Republik.
Alter des Holzgewächses: ca. 120 Jahre
Höhe des Holzgewächses: 20 Meter
Als denkmalgeschützter Baum ausgerufen: 01. 12. 1997
Höhe des Holzgewächses: 20 Meter
Als denkmalgeschützter Baum ausgerufen: 01. 12. 1997
Eine der Sagen über seine Entstehung:
Ein
in einem anliegenden Haus lebender Wirtschafter hatte einen missratenen
Sohn. Ständig entschuldigte er dessen Ungezogenheiten und rechnete
damit, dass der Sohn heranwächst, erwachsen wird und zur Vernunft kommt.
Nur wurde der Sohn älter und älter und der ersehnte Verstand wollte
sich immer noch nicht einstellen. Dafür verlor der Wirtschafter jedoch
seine Geduld, und so spannte er das Söhnchen, wie es sich gehört, in die
Wirtschaft ein. Diese Jahre unter der Fürsorge des Vaters missgönnte
dem Jungen niemand. Wahr ist jedoch, dass aus ihm schließlich ein
ordentlicher und arbeitsamer Bursche wurde. Der Wirtschafter band zum
Gedenken daran die Äste von zwei Ahornbäumen als Beweis dessen zusammen,
dass es zur Erziehung nie zu spät ist und man auch altes Holz noch
biegen kann.
Angesichts der Tatsache, dass sich beide Ahornbäume dem Endstadium ihres Lebens annähern (Spitz-Ahorn wird gewöhnlich 120-140 Jahre alt), wurden im Herbst 2013 auf dem grasbewachsenen Gelände auf der anderen Straßenseite zwei Spitz-Ahorn-Züchtungen gepflanzt, die nach der Anzucht zu einem identischen Tor verbunden werden. Auch nach dem Ableben des derzeitigen Tors (wir glauben jedoch, dass dies nicht früher als in 10-20 Jahren sein wird), wird das Ahorn-Tor nicht aus Šluknov verschwinden.
Angesichts der Tatsache, dass sich beide Ahornbäume dem Endstadium ihres Lebens annähern (Spitz-Ahorn wird gewöhnlich 120-140 Jahre alt), wurden im Herbst 2013 auf dem grasbewachsenen Gelände auf der anderen Straßenseite zwei Spitz-Ahorn-Züchtungen gepflanzt, die nach der Anzucht zu einem identischen Tor verbunden werden. Auch nach dem Ableben des derzeitigen Tors (wir glauben jedoch, dass dies nicht früher als in 10-20 Jahren sein wird), wird das Ahorn-Tor nicht aus Šluknov verschwinden.


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