Montag, 13. Dezember 2010

Schwammspinner

Es gibt Insekten, die neigen zu sogenannten Kalamitäten, d.h. Massenvermehrungen. Bei Schmetterlingen sind das die Nonne (Lymantria monacha), die Prozessionsspinner, der Kiefernspinner und der Schwammspinner (Lymantria dispar), die unsere Wälder stark zusetzen können. So wurde in den Zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts das Zittauer Gebirge von der Nonne heimgesucht, deren Raupen die Gebirgswälder quasi kahl gefressen haben. Eine Massenvermehrung von Schwammspinnern habe ich selbst vor einigen Jahren im "Niederland", d.h. in den Kiefernwäldern um Niesky, beobachtet. Auffällig war, daß die Falter, die eigentlich nachtaktiv sind, in großer Zahl tagsüber über den Waldboden flatterten. Ein Jahr später war der Spuk zur Freude der Forstwirtschaftsinstitutionen und Waldbesitzer wieder vorbei und der Schwammspinner war nur noch vereinzelt zu finden. Der Schwammspinner ist ein relativ großer Schmetterling mit einem ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Die kleineren Männchen fallen durch ihre bewimperten Fühler auf, die man in der Entomologie "Antennen" nennt:


Es handelt sich dabei um ein Sinnesorgan, daß in der Lage ist, die Quelle von Pheromonen, d.h. weiblichen Botenstoffe, die sie bei Geschlechtsreife verströmen, zu lokalisieren. D.h. mit Hilfe ihrer "Antennen" finden die Männchen ihre Geschlechtspartner:


Schwammspinnerraupen sind übrigens anhand ihrer hübschen Färbung leicht zu erkennen:


Leider sind sie auch sehr gefräßig.

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