Eidechsen kann man bei uns noch öfters beobachten und zwar die etwas häufigere Waldeidechse und die ziemlich seltene, an sehr warmen Standorten aber trotzdem hier und da noch vorhandene Zauneidechse (Lacerta agilis). Ihre auffällig grünen Männchen lassen sich manchmal beim Sonnen beobachten, vorausgesetzt, man bemerkt sie eher als sie unsereinen. Und das bedeutet im konkreten Fall, daß man sie nur sehr selten beim Sonnen beobachten kann. Eine der wenigen Stellen, wo sie etwas häufiger vorkommt, ist der "Kahle Felsen" (Lysa Skala) bei Habstein (Jestrebi) südlich von Böhmisch Leipa in Nordböhmen. Dieser auffällige, herausgewitterte Basaltschlot aus dem Tertiär (er ähnelt ein klein wenig dem Devils Tower in Arizona, ist aber viel, viel, ja wirklich viel kleiner) ist wahrlich ein Paradies für Naturliebhaber, und nicht nur wegen der Massenbestände der Türkenbundlilie in seinem artenreichen Laubwaldsaum:
Man muß zwar etwas klettern, um das Gipfelplateau dieses Felsengebildes zu erreichen, aber dafür hat man oben eine wunderbare Rundumsicht, kann die Schwalbenschwänze in Menge über den blumenreichen Trockenrasen segeln sehen und mit etwas Glück auch Zauneidechsen beobachten. Die folgenden Aufnahmen zeigen eine weibliche und deshalb braungefärbte Zauneidechse, an die ich mich ganz vorsichtig herangepirscht habe:
Sie ist allein schon durch ihre Färbung sehr gut getarnt. Ihre Zeichnung ist ziemlich variabel, was aber gewöhnlich nicht weiter auffällt. Auf dem "Kahlen Felsen" ernährt sie sich von den dort massenhaft vorkommenden Grashüpfern, was ich selbst schon beobachten konnte. Aber auch andere Insekten und ihre Larven gehören zu ihrem Speiseplan. Auf dem folgenden Foto kann man leicht erkennen, daß das Weibchen gerade trächtig ist:
Sie wird also bald an einer sandigen Stelle zwischen den Basaltsäulen ihre um die 10 Eier ablegen, aus denen dann nach ungefähr zwei Monaten kleine Mini-Eidechsen schlüpfen werden. Und wenn sie nicht gerade einem Turmfalken, einer Krähe oder einer anderen, bereits erwachsenen Zauneidechse zum Opfer fallen, können sie so alt werden wie ihre Mutter, also bis zu 6 Jahre.
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