Beide Falter auf diesem Foto gehören zur Familie der Edelfalter oder Nymphalidae. Man erkennt das deutlich an ihrem typischen Flügelschnitt, der so ähnlich auch beim Trauermantel und Distelfalter zu erkennen ist. Beginnen wir mit dem Admiral (Pyrameis atalanta, rechts). Sie haben ihn sicherlich schon einmal im Spätsommer in ihrem Garten gesehen, wo er gern an überreifem Fallobst saugt und dabei mit einem kräftigen Flügelschlag auch mal die eine oder andere Fliege oder Wespe vertreibt. Er ist nur deshalb bis in den Spätherbst zu beobachten, weil er wie die meisten Edelfalter als Schmetterling überwintert. Gewöhnlich sind aber unsere Winter zu kalt für ihn, so daß der Überwinterungsversuch in den meisten Fällen, z.B. zwischen Baumstämmen oder im Laub in Bodennähe, scheitert.
Man sollte also vermuten, daß dieser Falter nach jedem Winter immer seltener wird. Das ist aber nicht der Fall. Vielmehr erscheint er in manchen Jahren häufiger, in anderen seltener. Der Grund ist, daß es sich bei dem Admiral um einen Wanderfalter handelt. Jedes Jahr wandert er im Frühjahr über die Alpentäler aus dem Süden ein und füllt die durch die Winter ausgedünnten Populationen in Mitteleuropa wieder auf. Geschlüpft sind die Falter aus ihren Puppen im Sommer des Vorjahres in Italien, wo sie auch überwintert haben. Im Frühjahr nach der Schneeschmelze treibt es sie nach Norden, wo sie bis nach Norwegen vordringen.
Bei uns angekommen, legen die Weibchen ihre Eier einzeln an Brennesseln ab, woraus nach wenigen Tagen die Raupen schlüpfen. Wenn sie etwas größer geworden sind, rollen sie mittels Spinnfäden ein Brennesselblatt zu einer Röhre, um sich darin tagsüber zu verstecken. Um Admiralraupen zu finden, muß man also nur auf eingerollte Brennesselblätter achten. Aber nicht in jedem eingerollten Brennesselblatt sitzt eine Admiralsraupe. Meistens, ich würde sagen zu über 90%, ist der Bewohner die Raupe eines Nesselzünslers.
Durch seine Färbung sehr auffällig ist der C-Falter. Er ist gewöhnlich etwas seltener als der Admiral und auch etwas kleiner. Er setzt sich gerne in Augenhöhe auf Blätter von Bäumen oder Sträuchern, um sich zu sonnen. Dann fliegt er wieder eine Runde, um nach einiger Zeit zu seiner Warte zurückzukehren. Also einfach mal warten. Die Wahrscheinlichkeit, daß er zu seinen letzten Sitzplatz zurückkehrt, ist sehr hoch. Seinen Namen verdankt dieser Falter einem kleinen Detail seiner völlig unscheinbaren Unterseite. Dort ist ein kleiner, c-förmiger Fleck zu sehen, der auch Einzug in seinen lateinischen Namen gefunden hat: Polygonia c-album.
Hier ist auch zugleich seine ideale Tarnung zu erkennen. Wenn er seine Flügel zusammenklappt, fällt er zwischen Laub auf dem Waldboden oder sitzend an einem Baumstamm gar nicht mehr auf, Er wird für seine Freßfeinde, die eigentlich nur Vögel sein können, quasi unsichtbar.
Im Gegensatz zum Admiral, deren Raupen monophag sind, nagen die Raupen des C-Falters an vielerlei Gewächsen - auch an Brennessel, aber viel öfters an Hasel, Stachelbeere oder Johannisbeere. Man sagt auch, daß es sich bei ihm um eine polyphage Art handelt.
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