Weil wir gerade bei den Widderchen sind, möchte ich gleich noch einige bei uns vorkommende rot-schwarze Verwandten der Grünwidderchen vorstellen - die Blutströpfchen. Unabhängig von ihrer Färbung sind Widderchen an ihrem Habitus leicht zu erkennen: relativ plumper Körper und große Fühler (korrekterweise "Antennen"), deren angebliche Ähnlichkeit mit dem Widdergehörn ihnen den Familiennamen eingebracht hat. Sie sitzen meist in Gemeinschaft auf allen möglichen Blüten und sind tagaktiv. In Mitteleuropa gibt es über ein Dutzend Arten, von denen ich 7 auch schon bei uns, d.h. im Lausitzer Grenzgebirge, gefunden habe.
Thymianwidderchen (Zygaena purpuralis)
Nur noch lokal findet man bei uns das Thymian- oder Purpurwidderchen, welches leicht an seiner Zeichnung - die roten Flecken, die "Blutströpfchen", sind hier zu drei breiten Streifen auseinander gezogen, zu erkennen ist. Es gibt zwar noch ein paar ähnliche Arten (z.B. das Platterbsen-Widderchen Zygaena osterodensis), die aber mehr im Alpen- und Voralpengebiet zu finden sind.
Da die Raupe ausschließlich an Feldthymian (Thymus pulegiodes, siehe Foto) nagt (sie ist quasi monophag), kommt die Art auch nur dort vor, wo es noch reichlich Thymian gibt, also auf Trockenrasen. Dort wo es noch vorkommt, ist das Thymianwidderchen gewöhnlich häufig.
Da die Raupe ausschließlich an Feldthymian (Thymus pulegiodes, siehe Foto) nagt (sie ist quasi monophag), kommt die Art auch nur dort vor, wo es noch reichlich Thymian gibt, also auf Trockenrasen. Dort wo es noch vorkommt, ist das Thymianwidderchen gewöhnlich häufig.
Beilfleckwidderchen (Zygaena loti)
Ein typischer Trockenrasenbewohner ist das Beilfleckwidderchen. Es ist wegen seines "letzten Flecks" so benannt, weil es in etwa die Form einer Beilklinge hat. Außerdem kann man es an seiner schmalen weißen Halskrause (im oberen Foto zu sehen) erkennen. Es erscheint meist recht früh, d.h. schon im Mai und Juni, während die eigentliche Zeit der Blutströpfchen der Juli und der August ist. Die Aufnahme entstand zwischen Niemes (Mimon) und Hammer am See auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz, wo in großen Mengen Hornklee, Hufeisenklee und Bunte Kronwicke wächst, die Raupenfutterpflanzen.
Kleewidderchen (Zygaena lonicerae)
Das Kleewidderchen ist ein häufiger Bewohner unserer Mittelgebirge. Zwar ist es nur sehr schwer (und oftmals ohne der Untersuchung präparierter Tiere gar nicht) von dem sehr ähnlichen Sumpfhornklee-Widderchen (Zygaena trifolii) zu unterscheiden. Aber da sich ihre Lebensräume doch etwas unterscheiden (letztere Art besiedelt eher Sumpfwiesen) bin ich mir doch recht sicher, daß die abgebildeten Exemplare auch wirklich Kleewidderchen sind.
Kleines Blutströpfchen (Zygaena meliloti)
Bei diesem Blutströpfchen ist der mittlere Fleck sehr klein. Außerdem ist es etwas kleiner als ähnliche Arten, weshalb man es auch "Kleines Blutströpfchen" genannt wird. Es kommt Ende Juni und den ganzen Juli überall dort vor, wo es reiche Bestände an Vogelwicke und Esparsette gibt.
Gemeines Blutströpfchen (Zygaene filipendulae)
Das Gemeine Blutströpfchen ("gemein" bedeutet hier "überall häufig vorkommend") ist unsere häufigste Zygaene. Es gibt wohl keinen Bahndamm, wo man es nicht finden kann. Es ist leicht daran zu erkennen, daß es 6 rote Flecke besitzt, die sich oft berühren, aber auch getrennt sein können. Ihre Raupe kann man im Frühsommer leicht auf Hornklee finden, wo sie auch tags ohne sich groß irgendwie zu verstecken frei auf den Blättern sitzen:
Wenn sie ausgewachsen sind (Ende Juni) verpuppen sie sich in einen für Widderchen typischen spindelförmigen Kokon an einem meist trockenen Grashalm:
Veränderliches Widderchen (Zygaena ephialtes)
Diese Art habe ich bis jetzt nur zweimal gesehen. Einmal am Wilschtberg (Vlhost, Nordböhmen - Daubaer Schweiz) und einmal am Scheibeberg bei Zittau. Sie ist leicht am roten (oder gelben) Abdominalring zu erkennen. Es zeigt sowohl in der Fleckenzeichung, in der Färbung (es gibt auch Exemplare mit gelben bzw 4 weißen Flecken) als auch in der Farbe der Hinterleibsringe (rot oder gelb) eine große Variabilität, die sich aber leicht mit Hilfe der Mendelschen Gesetze erklären läßt (das Allel für die rote Färbung ist dominant, die für die gelbe Färbung dagegen rezessiv). Da die Raupen vorwiegend an Bunter Kronwicke leben, sind Trockenrasen und Waldränder die bevorzugten Fluggebiete dieses Widderchen.
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