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Mittwoch, 28. November 2018
Erwachende Wissenschaft - Teil 18
Wanderung nach Berzdorf
Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz
Von einigen Gefährten wurde angeregt, eine frühereWanderung aufzugreifen, weil sie in guter Erinnerung geblieben ist. Da auch ich großen Gefallen an dieser Rundtour hatte, gehen wir das Vorhaben noch einmal an, natürlich nicht ohne kleine Änderungen, denn ein gewisser Mehrwert soll ja immer herausspringen. So verzichten wir auf den Grenzweg entlang des Katzbaches (Kočičí potok) und die Begehung des Humrich (Vyhlídka), weil von dem Berg nicht die Aussicht zu erwarten ist, welche die tschechische Bezeichnung glauben macht. Dafür durchstreifen wir die Fluren von Berzdorf (Pertolice) und schlagen uns am Steinberg (Bulovský kopec) ein Stück ins Gelände.
Ausgangspunkt unserer Wanderung ist die Kirche von Bullendorf (Bulovka). Das Gebiet um Bullendorf und Bärnsdorf (Horní Rasnice), aber auch um Ober-Wittig (Horní Vítkov) zwischen Gickelsberg (Výhledy) und Kahleberg (Lýsy Vrch) geriet vor einiger Zeit in die Schlagzeilen. Im August 2016 vermeldete die Sächsische Zeitung unter dem Titel „Grenzstreit ohne Ende“, dass Polen territoriale Forderungen an Tschechien erhebt, ein finanzieller Ausgleich oder Flächentausch wird abgelehnt, polnische Ordnung muss sein im 21. Jahrhundert! Die Forderung geht zurück auf einen Grenzstreit aus dem Jahr 1918 und eine Grenzbegradigung 1958 mit einem Streitgegenstand von sage und schreibe 368 Hektar auf die gesamte Grenzlänge zwischen dem Hultschiner und dem Friedländer Land. Aber bereits zwei Jahre zuvor kam Bullendorf ins Gespräch:
“Die Polizei aus Friedland und Reichenberg hat am 12. Dezember 2014 im nordböhmischen Bullendorf die größte Drogenküche zur Herstellung von Pervitin (heute bekannter unter Crystal Meth) im Kreis Reichenberg entdeckt. Ein größeres Labor zur Drogenproduktion habe er noch nie gesehen, sagte der Chef der Antidrogen-Polizei- Einheit gegenüber Journalisten. Die Drogenfahnder, die das ehemalige Landwirtschaftsgebäude in Bullendorf durchsuchten, fanden unter anderem 20 Fässer á 50 Liter sowie weitere Kanister und Fläschchen mit Rohmaterial. In dieser Küche war es möglich, Drogen im Wert von 10,2 Millionen Kronen herzustellen.”
Ansonsten geht es sehr ruhig zu in Bullendorf. Ein Feldweg führt vorbei an einer romantischen Kapelle in Richtung Berzdorf aus dem Ort hinaus. Beidseitig sehen wir abgeerntete Felder und Wiesen mit kleinen Waldungen darin. Normalerweise erblickt man über diese hinweg die Höhen des Lausitzer Gebirges, der Hochwald tritt markant hervor. Das Wetter am heutigen Tage ist vorherbstlich und die Sicht daher etwas eingeschränkt. Berzdorf ist auf einer Hochfläche angesiedelt, verstreut versammeln sich ein paar alte Bauernhöfe, einige von ihnen an malerischen Teichen gelegen. Berzdorf ist ein beschaulicher Ort, ein Idyll für Ruhe suchende Naturen.
Bald kreuzen wir wieder einen höher gelegenen Ortsteil von Bullendorf. Ein Feldweg führt leicht ansteigend hinauf zum Humrich-Massiv. Mittagszeit. Ein Stück seitlich des Weges erhebt sich sanft der Steinberg. An der von der Sonne beschienenen südlichen Flanke finden wir einen herrlichen Rastplatz mit privilegierter Aussicht auf die lange Kette der Iserberge. Hier kann man sich für ein Stündchen ausklinken.
Am Fuß des Humrich-Massivs sind wir auf den Höhen um Nieder-Bärnsdorf dem Isergebirge noch ein gutes Stück näher gekommen, dementsprechend mächtig erscheinen hier seine Berge. Es ist noch Zeit für eine kurze Rast, bevor wir durch eine hügelige Wiesenlandschaft nach Bullendorf zurückkehren, wo eine genussreiche Tour ihr Ende findet
Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.
Kirche und Kapelle in Bullendorf
Auf dem Weg nach Berzdorf
Teiche in Berzdorf
Feldarbeiten am Steinberg
Kapelle am Steinberg
Am Humrich
Hornissennest
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