Montag, 4. März 2019

Die Königstour durch das Isergebirge

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz

Manchmal sind es die schnellen Entscheidungen, die eine Unternehmung zur Vollkommenheit führt. Zunächst waren wir mit den Langläufern zu einer Null-acht-fünfzehn-Tour angetreten. Zielrichtung: Wittighaus (Smědava) - Käuliger Berg (Klínový vrch) - Klein Iser - Wittighaus. Gegen alle Erwartungen entwickelte sich das Wetter so günstig, dass keine andere Wahl blieb, als uns kurzfristig für einen Aufstieg auf die Tafelfichte (Smrk) zu entscheiden. Der steile Pfad zum Gipfel des Berges (auf dem man die Skier abschnallen sollte) war glücklicherweise im tiefen Schnee schon getreten. Auf dem Gipfel bot sich eine Traumkulisse dar. Die Schneemasse ist derzeit so mächtig, dass das Jomrich-Kreuz und das Körner-Denkmal darunter verschwunden sind. Die Schnee- und Eispanzer verleihen den Bäumen ein märchenhaftes Aussehen. Das Besteigen der Aussichtsplattform ist allerdings wegen der Vereisung gefährlich. Der Ausblick auf die friedlich verschneite Landschaft der schlesischen Ebene im Norden bietet sich jedoch vom weiteren Weg zum Heufuder (Stóg), selbstverständlich auch auf die weißen Kämme des Riesengebirges und jene an der Nordflanke des Isergebirges. Der Weg hinunter zum Sattel zwischen Tafelfichte und Heufuder ist freilich etwas ruckelig, aber von dort bis zu den Kammhäusern verläuft mit leichtem Gefälle wohl die schönste Loipe des ganzen Isergebirges. Immer weiter geht es hinunter zur Großen Iserwiese, die sich über das Hochtal zwischen Heufuder, mittlerem Iserkamm und Grüner Koppe (Wysoka Kopa) erstreckt. Wanderer, Fußgänger und Hundeschlittengespanne streben alle demselben Punkte zu: der alten Schule von Groß Iser, in der heute sehr geschäftstüchtig eine Baude (Chatka Górzystów) betrieben wird (die Sächsische Zeitung berichtete umfangreich am 10.12.2018, nicht frei lesbar). Trotz stetigen Andranges sollte sich an Wochentagen ein Platz in der Baude finden lassen. In Groß Iser hat man ungefähr die Hälfte der Tour bewältigt. Ein Imbiss auf Vorrat in der Baude kann also nicht schaden. Der spektakuläre Teil der Tour liegt zweifelsfrei hinter uns, aber der Rückweg weiter über die Iserwiese und durch die Ortslage von Klein Iser (Jizerka) ist schon noch anspruchsvoll, da mit einigen Anstiegen ab der Touristenbrücke an der Iser verbunden. Die Runde eignet sich gut für eine Tagestour. Es ist wohl die Königsetappe für Langläufer im Isergebirge.

Ältere Impressionen von dieser Skitour findet man hier und hier.

Die GPS-Daten zur Tour findet man hier.




Am altbekannten Wittighaus


Auf dem Weh zur Tafelfichte




Beim Aufstieg über die Himmelsleiter nimmt man die Skier besser in die Hand








Auf dem Gipfel der Tafelfichte


Jomrich-Kreuz und Körnerdenkmal im Winter 2019 und in früheren Jahren




Der Aussichtsturm ist restlos vereist



Auf dem Weg zum Heufuder





An der Chatka Górzystów




Über die Große Iserwiese


Die Touristenbrücke über die Iser





 In der Ortslage Klein Iser






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