Polaris , 61 Cygni (Bessels Parallaxensterne) und Mizar - Alkor
Alpha Ursae Minoris - Polarstern - Sternbild Kleiner Bär.
Bisherige Auffassung von Polaris A und B als Doppelstern.
Polaris ( Alpha Ursae Minoris ) als Doppelstern wurde 1780 von Wilhelm Herschel entdeckt. Der Hauptstern hat eine Helligkeit von 2.0 mag und der Begleiter von 9.0 mag in 18.4 " Abstand.
Im Jahre 2006 wurde mit Hilfe des Hubble-Weltraumteleskops der Hauptstern als Doppelstern optisch aufgelöst bei einem Winkelabstand von 0.17 ". Damit wird Polaris in Aa / Ab und B unterschieden.
Aa - ein Überriese, der 2000 mal heller als die Sonne strahlt.
Ab - ist ein Zwergstern der Polaris Aa in 3 Millarden km Entfernung innerhalb von 30 Jahren retrograd umkreist.
Durch Eigenbewegung entfernt sich der Polarstern mit einer Geschwindigkeit von 17 km/s von der Erde und ist ca. 430 Lj. von der Erde entfernt.
Polaris B umkreist in 380 Millarden km den Hauptstern Polaris Aa. Nach diesen Erkenntnissen wird Polaris ein Dreifachstern.
Bildhafte Darstellung von Polaris Aa Ab B nach heutiger Erkenntnis im Sternbild Kleiner Bär.
Doppelstern 61 Cygni - Sternbild Schwan
61 Cygni ein Doppelstern im Sternbild Schwan in 11,4 Lj. Entfernung. Der Hauptstern hat eine Helligkeit von 5.21 mag und der helle Begleiter 6.03 mag.
Friedrich Wilhelm Bessel war der erste Astronom ,dem es gelang die Fixsternparallaxe an Hand von 61 Cygni zu bestimmen. Durch Bestimmen der Parallaxe war es Bessel an der Sternwarte in Königsberg gelungen (1837/1838) die Entfernung eines Fixsterns zu berechnen. Das Licht dieses Sterns gelangt zu uns erst in "9 1/4 Jahren" so die Werte von Bessel - der heutige Wert liegt bei 11,4 Lj. Die Parallaxe von 61 Cygni liegt nach modernen Berechnungen bei 0.29".
Im Universum von " Star Trek " gilt 61 Cygni als Heimat des Volkes der Tellariten und wird dort als Tellar bezeichnet.
Doppelstern Mizar - Alkor im Sternbild Ursa Major ( Großer Bär)
Mizar ( Zeta Ursae Majoris) selbst ein Doppelstern - Mizar A 2.3
mag und Mizar B 4.0 mag in einem Abstand von 14.4 " und 84 Lj. entfernt ist der mittlere Deichselstern des Großen Wagen im Sternbild Großer
Bär. Mit Alkor bildet er ein Doppelsternsystem mit dem Abstand von 709" oder 11.8 Bogenminuten - dieser Abstand wird gern als
Augenprobe herangezogen, da das Auge ab 5 Bogenminuten separieren kann, werden die Doppelsterne getrennt wahrgenommen. Damit bildet
Mizar mit Alkor einen mit freien Auge sichtbaren Doppelstern.
Folkloristische Deutung (Mizar/Alkor) als Pferd und Reiter (auch
Reiterlein). Mizar war der erste Doppelstern, von dem eine "Astrofotografie" angefertigt wurde - am 27.April 1857 am Harvard - College -Observatorium.
Mizar hat schon viele Astronomen beschäftigt. Die amerikanische
Astronomin "Antonia C. Maury " bemerkte als Erste, dass Mizar A ein
spektroskopischer Doppelstern sei. Am 13. November 1889 verkündete Edward C.
Pickering auf einem Treffen der "National Academy of Sciences" diese
Entdeckung. Die lichtschwächere Komponente Mizar B wurde von den Astronomen Hans Ludendorff und Edwin B. Frost unabhängig als spektroskopischer
Doppelstern entdeckt und 1908 publiziert. Damit ist Mizar ein - Vierfachsternsystem - Mizar Aa /Ab und Mizar Ba/ Bb.
Alkor (g Ursae Majoris ) hat eine Helligkeit von 4.0 mag und liegt
82 Lj. entfernt. Die Entdeckung von "Alkor B" wurde von zwei US -
amerikanischen Astronomenteams - Mamajek et al. und Zimmerman et al. -
unabhängig voneinander gemacht und im Jahr 2010 veröffentlicht. Das
Alkor- System besteht aus Alkor A - einem Hauptreihenstern und Alkor B einen Roten
Zwergstern. Der Abstand von Alkor A zu Alkor B beträgt 1.11
Bogensekunden, was bei kreisförmigen Orbit eine Umlaufperiode von 100 Jahren ergibt. Nach diesen Kenntnissen ist das Doppelsternsystem Mizar / Alkor ein Mehrfachsternsystem (Sechsfachsternsystem).
Zuletzt noch ein Hinweis zum "Ludwigs Stern" - am 2.12. 1722
beobachtete Johann Georg Liebknecht einen Stern zwischen Alkor und Mizar
- der zu Ehren Ludwig V. von Hessen -Darmstadt so genannt wird.
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