Dienstag, 24. Oktober 2023

Wanderung im Südwesten der Daubaer Schweiz

 Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz


Der Sommer geht zu Ende, damit schließen wir auch das Kapitel „Daubaer Schweiz 2023“ ab. Ziel ist der selten besuchte südwestliche Teil des Berglandes um Strachel (Strachaly). Wir berichteten bereits von einem Besuch in dieser Gegend und über die Beschreibung Amand Paudlers, der von der Gegend um Strachel „bis zum Isergebirge und weiter“ geblickt haben wollte (siehe hier). Das war uns noch nie gelungen, vielleicht klappt es ja heute.

Am vorausgehenden Tag gingen in der Region heftige Unwetter mit großen Regenmengen nieder, die uns schwierige Wegverhältnisse vermuten lassen, was keine guten Aussichten für Passagen über Äcker und Wiesen verspricht. Wir fahren nach Fröhlichsdorf (Veselí), gelegen auf einem hügeligen Plateau, auf welchem sich großflächig Äcker ausbreiten. Auf diesem Rücken befinden sich weitere kleine Dörfer Lummel (Lomy), Aujesd (Újezd) und Strachel. Kaum wird man in dieser schönen, einsamen Gegend anderen Wanderern begegnen, das Kartenmaterial ist ziemlich dürftig, Literatur finden wir ebenfalls kaum.

Wir wandern von Fröhlichsdorf nach Aujesd und weiter Richtung Lummel. Kurz zeigt sich der St. Georgsberg (Říp) bei Raudnitz. Auf unserem weiteren Weg suchen wir Lagen am Waldrand, die schöne Aussichten erwarten lassen, so zum Geltsch (Sedlo), zu Ronberg (Ronov) und Wilschtberg (Vlhošť). Auch die Hasenburg (Hazmburk) und der Milleschauer (Milešovka) lassen sich erspähen. Nur den Ausblick Richtung Lausitzer- und Isergebirge finden wir nicht. Möglicherweise war die Gegend zu früherer Zeit nicht bewaldet, aber es käme gelegentlich auf einen weiteren Versuch an.

Dafür lädt uns in Strachel ein Laienkünstler in seinen Garten ein, Holzschnitzereien zu bewundern, die er mit der Motorsäge geschaffen hat. Hübsche Skulpturen hat er in seinem Garten aufgestellt.

Bis dahin war die Wanderung eher ein spätsommerlicher Spaziergang. Aber dann wird es wild. Wenn wir schon in der Daubaer Schweiz wandern, möchten wir wenigsten eines der urwüchsiges Tal durchstreifen, die typisch zwischen Medonost (Medonosy) und Strachel anzutreffen sind. Die Wege sind hier nicht mehr gepflegt, also verwachsen, so dass man sich durch Gestrüpp kämpfen muss, immer hoffend, irgendwo Zugang zu einem der hier vermuteten Täler zu finden. Letztlich gelingt das auch auf abenteuerlichem Wege. Durch den engen Grund müssen sich am Vortag heftige Regenmassen ergossen haben, das Gras hat sich flach gelegt, schlammige Rinnen sind ausgespült und überall steht noch das Wasser. Da werde ich wohl von den Wanderfreunden noch mein Fett abbekommen. Jedoch: am Ende der Tour schwärmt eine Wanderfreundin, das wäre der absolute Höhrpunkt der Wanderung gewesen. Ich dachte zunächst, das sei eine Provokation, aber nein das meinte sie tatsächlich ernst. So verschieden können die Ansichten sein.

Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.







Hier sieht man einmal, was für eine scheiß Technik in der DDR hergestellt wurde. Auf den Feldern um Strachel, ist der E 512 noch zuverlässig im Einsatz




Da staunt sogar der Fips


In der Ferne der St. Georgsberg




Ansichten vom Geltsch




Kapelle in Strachel vor dem Haus des Holzschnitzers










Aussichten Auf Ronberg und Wilschtberg


Eine sanfte Hügellandschaft, wie wir sie lieben









Hinein in eines der wilden Täler zwischen Medonost und Strachel










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Interessante Blogs Blog-Webkatalog.de - das Blogverzeichnis