Mittwoch, 3. Dezember 2025

Der Aussichtsturm auf dem Steinberg bei Goslar

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Westlich von Goslar in Niedersachsen liegt der 472 Meter hohe Steinberg. Er war einst ein beliebter Ausflugs- und Aussichtsberg. Aus seiner Blütezeit ist bis heute dieser steinerne Aussichtsturm geblieben.
 

Der Steinberg (472 Meter) von der Aussichtsplattform der Marktkirche Goslar fotografiert. Der Gipfel liegt rund 200 Meter über dem Höhenniveau der historischen Altstadt von Goslar.
Am Ende vom 19. und zu Beginn vom 20. Jahrhundert war der Berg noch nahezu ohne Baumbestand.
Das hat sich aber seit dem drastisch verändert!
 

An der Ampelkreuzung der B82 in der Nähe der Frankenberger Kirche fährt man nach Südwesten und folgt der Straße „Nonnenberg“ für 2 Kilometer bis zum großen Parkplatz „Unter den Eichen“. Von dort geht man weiter 1,6 Kilometer mit 90 Höhenmetern auf der Fahrstraße bis zum Turm. Das dauert etwa 35 Minuten. 
Für den Rückweg ist ein Schwenk über die Steinberg Alm zu empfehlen. 
 

Am Parkplatz „Unter den Eichen“ (GPS-Koordinaten:  51°53'42" N  10°23'39" E)
 

Der Weg zum Turm geht hinter der Schranke weiter.
 

Auf dem Gipfelplateau taucht zwischen den Bäumen der Turm auf.
Die GPS-Koordinaten:  51° 54' 24" N   10° 24' 19" E
 

Erbaut wurde der Turm 1888 im repräsentativen Stil der damaligen Zeit, ganz in der Nähe vom schon 1881 eröffneten  Hotel Steinberg.
Alte Postkarte von 1895
 

Der Ansturm auf den Hausberg von Goslar war riesig. Deshalb wurde Hotel und Restaurant bedeutend vergrößert.
Am 05. Mai 1974 wurde das Hotel auf dem Steinberg bei einem Feuer zerstört. Heute ist davon bis auf ein paar Fundamentreste nichts mehr zu finden.
Alte Postkarte von 1906
 

Zielstellung der Errichtung des Turms war es, den Tourismus zu fördern. Er hieß ursprünglich „Kaiserturm“. Erst später erhielt er den Namen „Steinbergturm“.
Alte Postkarte von 1910
 

Der Steinbergturm im Jahr 2024
Das massive steinerne Bauwerk ist 13,0 Meter hoch. Die Aussichtsplattform wird durch Zinnen verziert. Dadurch erinnert er an den Bergfried einer mittelalterlichen Burg.
 

Der Zugang zum Turm ist kostenlos und jederzeit möglich. Nur im Winter bleibt die Tür verschlossen.
 

Die massive Wendeltreppe von unten
 

Der Treppenaufgang hat 60 steinerne Stufen. 
 

Aber Vorsicht!
Die Treppe wird durch die wenigen Fenster nur spärlich beleuchtet!
 

In 11,9 Meter Höhe erreicht man die offene Aussichtsplattform.
 

Die Aussicht nach Süden:
Zwischen den Bäumen der Herzberg (632 Meter), dann der langgestreckte Schalke (762 Meter) und der Bocksberg (726 Meter), rechts davor der Hessenkopf (496 Meter)
 

Im Westen: Der Granestausee
 

Der wellige Nordberg (459 Meter)
 

Die nördlichen Stadtteile von Goslar
 

Die historische Altstadt von Goslar verbirgt sich rechts von den Sendemasten.
 

Auch der Blick nach Südosten zum Rammelsberg ist durch den Baumwuchs nicht mehr möglich. 
 

Jetzt größer:
Der Bocksberg (726 Meter) bei Goslar-Hahnenklee
 

Ein Stück von der Granetalsperre
 

Der Stadtteil Goslar-Baßgeige mit dem Einkaufszentrum an der B6
 

Der Stadtteil Goslar-Georgenberg
 

Links die Amateurfunk-Relaisstation, rechts der Sendeturm auf dem Steinberg
 

Die Sichtbedingungen waren am Besuchstag nur mäßig, denn wenige Momente nach dem Verlassen der Aussichtsplattform setzte ein Gewitterguss ein, der uns zum längeren Verweilen im Inneren des Turmes zwang.
 

Die Aussicht vom Steinberg ist heute durch Bäume nicht mehr so grandios wie sie noch vor Jahrzehnten oftmals beschrieben wurde. Für eine Einkehr bleibt nach dem Feuer vor einem halben Jahrhundert auch nur die 1,2 Kilometer entfernte „Steinberg Alm“ auf dem Rückweg.
Trotzdem ist der Steinbergturm bei Goslar immer noch ein empfehlenswertes Ziel für Wanderer.

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