Donnerstag, 8. August 2019

Wanderung zu Dreiberg und Amtmann

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz

Die letzte Begehung des Dreiberg (Trojhora) liegt schon lange zurück, es ist Zeit, diesem mächtigen Basaltfelsen wieder einmal einen Besuch abzustatten. Natürlich wollen wir bei dieser Wanderung auch ein Stück Neuland erschließen. Auf manchen Karten nämlich ist am Langen Berg (Dlouhý vrch) ein Standort eingezeichnet, der die Bezeichnung „Amtmann“ führt. Ältere Beschreibung sprechen von einem interessanten Gebilde inmitten mächtiger Felsen und rufen unser Interesse wach

Es ist dies eine gegen 5 m h. Klingsteinsäule von Keulenform, die ohne Zuhilfenahme der Phantasie ein ganz deutliches, edelgeformtes Mannesgesicht, auf mächtigen Schultern sitzend, im Profil zeigt u. ihren Namen daher trägt, weil in sie zur Zeit der Patrimonial-Gerichtsbarkeit ein streitsüchtiger u. hartherziger Amtmann verwandelt worden sein soll. Ein Plateau mit Geländer ist daselbst hergerichtet.“ (Dr. Hantschel)

Wir beginnen unsere Wanderung in Triebsch (Trebusin) und sehen schon beim Verlassen des Dorfes die Gestalt des riesigen Basaltfelsen, der sich über dem Wald erhebt. Man wird sofort an ähnliche Gebilde erinnert, an den Kahlstein (Lysá skála) bei Mickenhan, den Mittenberg (Střední vrch) oder den Silberstein (Strbrnik). Keiner von diesen Konkurrenten scheint das Volumen des Dreiberg zu erreichen und keiner ist so schwierig zu besteigen. Der Weg ist nicht befestigt, nur gelbe Markierungszeichen geben die Richtung an der Felswand an und die Trittfläche auf dem Gipfel ist sehr beschränkt. An dem Grat über den Felsen sollten sich nur geübte, schwindelfreie Personen versuchen, denn beidseitig geht es steil in die Tiefe. Da der sich isolierte Dreiberg inmitten eines Geländekessels ausbreitet, der etwa durch Geltsch (Sedlo), Kelch (Kalich), Jungfrau (Panna) und Langem Berg umfasst wird, genießt man von seinem Gipfel als Lohn für den Aufstieg eine großartige Aussicht.

Am Fuß des Langen Berg erkennen wir schon das schön gelegene Bergdorf Stankowitz (Stankovice), dessen Kirche zum hl. Prokop einen markanten Blickfang darstellt. Das einladende Dorf ist hübsch vorgerichtet, aber wie ausgestorben. An einer kleinen Kapelle am Ortsausgang leitet uns eine Markierung zum gedehnten Rücken des Langen Berges. Eine frisch geteerte Piste führt am östlichen Gehänge bergan. Spitzenmäßig! Wir haben uns eine Markierung in der GPS-Karte gesetzt, so dass wir etwa wissen, wo wir uns auf die Suche nach dem Amtmann begeben müssen. Dort schwärmen wir aus und sehen alsbald oben im Wald eine Gruppe von Felsen am steilen Hang. Und siehe da, dort steht auch die schöne schlanke Säule des Amtmann. Auf seinem Kopf eine Kassette für ein Gipfelbuch, der Kamerad wird also auch beklettert. Unser Tagesziel ist erreicht, nun möchten wir noch ein wenig die schöne Mittelgebirgslandschaft genießen.

Steigt man am Amtmann noch ein Stück bergan, erreicht man alsbald die Tetschner Aussicht. Das umgebende Grasland ist weitläufig eingepfercht, aber die Viecher grasen weit unten auf den Weiden, so dass wir unweit der Tetschner Aussicht einen geruhsamen Lagerplatz für eine Rast finden. Über Ovčárna, einen Ortsteil von Taschow (Tašov) wandern wir in Richtung Ritschen (Rýdeč). Ziel sind die oft besuchte Jungfrau (Panna) und der Kelchberg (Kalich), die wir bereits hier besprochen haben. Bemerkenswert sind aber noch die herrlich weitläufigen Senken und Täler, die sich zwischen den Bergen und den versprengten Ortschaften hinziehen – eine Augenweide jetzt im Frühling, da sich die Natur mit frischem Grün und den ersten Blüten geschmückt hat. Interessant ist noch zu erwähnen, dass die Restaurierungsarbeiten an der alten Kelchburg, über die wir bereits berichtet haben, abgeschlossen sind und der beräumte Gipfel des Berges eine gute Vorstellung von der Beschaffenheit der früheren Burganlage vermittelt.



Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.



Die Dreiberghäuser mit Dreiberg


Aufstieg zum Dreiberg




Aufstieg zum Dreiberg


Ansicht von Stankowitz


Der Amtmann













Weidegebiet an der Tetschner Aussicht


Mittelgebirgslandschaft um Taschow – Ritschen




Blick von der Jungfrau zu Kelch und Geltsch



Der Kelchberg





Aussichten vom Kelchberge



Kirche zu Triebsch




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