Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz
Das Wanderjahr neigt sich dem Ende zu und so
möchten wir die derzeit
freundliche
Herbststimmung noch so lange wie möglich nutzen. Lohnend ist die Gegend um den
Kaltenberg (Studenec). Er spielt aber heute nur eine
untergeordnete Rolle, zu ergründen gibt es nämlich noch den
nördlich vorgelagerten Buchübel. Kaum etwas ist über diesen in
Erfahrung zu bringen, nur bei Dr. Hantschel heißt es, dass dieser „eine Schutzhütte trägt und ein reizendes
Rundbild gewährt“. Und das, obwohl der Berg
„in einen
herrlichen Kranz von Berghöhen“ eingebettet ist, wie Paudler noch zu berichten weiß. Das möchten
wir uns heute einmal ansehen, zumal wir schon einmal seitlich
davon ein wahrlich wildes Tal mit
Basaltfelsen durchwandert
haben, siehe hier.
Wir beginnen unsere Tour an der Pension „Na Stodolci“
in Niederkreibitz (Dolní Chřibská) und wandern über die
weitläufigen Wiesen dem Kaltenbergmassiv entgegen, berühren
Kaltenbach (Studeny) und schlagen nun den Weg
ein, der um den Kaltenberg hinauf in das schöne Bergdorf Hasel (Liska) führt. Der Weg läuft über den Sattel, der Kaltenberg und
Himmertschberg (Lipnický vrch) verbindet. Unterhalb des Sattels entspringt ein
Bach, der durch das Tiefe Loch (Lipnický důl) hinunter zum Kaltenbach fließt, eine wilde
Felsschlucht mit steilen Wänden. Wer hier mal vorbei kommt,
scheue die Mühe nicht, über die Wiesen zum Gipfel des
Himmertschberges hinauf zu gehen, denn hier oben erwartet den Wanderer eine
herrliche Aussicht zur Böhmischen Schweiz einerseits und den Fischbergen andererseits, was als
Sammelbegriff für Gold- (Zlaty
vrch) und Silberberg (Stříbrný vrch) zu verstehen ist.
Wir indes wandern weiter nach Hasel, wissend,
dass die urige Baude „Chata Babinka“ ihren Dienst wohl nur noch an Wochenenden
versieht. Schade
um das urige Refugium, in dem wir schon so manches Bierchen verköstigten. Wir überschreiten den Sattel
zwischen Kaltenberg und Kleinem Ahrenberg (Malý Javorník), um dann durch einsame Wälder Kurs auf den Buchhübel zu nehmen. Den Gipfel erreichen
wir nicht, aber von einem steil abwärts führenden Weg bieten
sich tolle Aussichten ins Kreibitzer Gebiet nebst Tannenberg (Jedlova) zur Rechten und dem Rosenberg (Růžovský vrch) zur Linken. Am Fuße des Buchhübel treffen
wir wieder auf die Wiesen, die sich dem Kreibitzer Tal
zuneigen, über welchem sich
Irichtberg (Spravedlnost) und Klötzerhöhe (Pařez) in den schönsten
Herbstfarben zeigen. Da wir den Parkplatz der Pension „Na
Stodolci“ genutzt haben, versteht es sich von selbst, dass wir
hier noch einen kleinen Imbiss einnehmen.
Bei diesem kleinen Umtrunk kommt das Gespräch auf
einen Zeitungsartikel, der unserer Wandergruppe gewidmet ist.
Das ist tatsächlich so, denn der Verfasser desselben ist eng
verbunden mit unserer Wander-Elke. Vielleicht hat der eine
oder andere die Geschichte gelesen, sie geht so:
„Baale wie derheeme
Mir sein a Hoaffl Leute, die jedn Dinnstch, wenn ´s
ne groade goajsst, schlußt oder watert, minanner ann Ausflug
machn. Irscht wird a Stickl mit ´n Auto gefoahrn und dernoochern
wird geloofm.
Meestns giht ´s nieber as Bihmsche. Ne oack waajgn
dan gudn Biere, nee, uns gefällt ´s zwischn Isergebirge und
Bihmscher Schweiz oder ´n Bihmschn Mittlgebirge und ´n
Jeschknkoamm su gutt, doaaß mer goar ne wu annersch irscht hie
wulln. Driebm, uff dr annern Seite vu dr Granze, is fer uns de
Walt noa an Lute. Do sein de Wiesn noa vuller Blieml, a dan ´s
vu Binn und annern Gesumse oack su wimmlt. Zwischn Feldn, eebch
langk, aber a dr Breete oack wie a Handtichl, gibbt ´s immer
wieder Sträucher, wu ´ch de Piepmatzl, de Hoamster und o de
Hoasn gutt versteckn kinn. Weil ´s friher, ba uns groad su woar,
fuhl ´ch miech driebm glei a bissl wie derheeme. Aber ees fahlt
mer an Bihmschn. Iech weeß zwoar ne woaas, aber iech fuhl ´s.
Sein ´s die Hokn a dr
Aburttiere, die de ne zumachn koannst? Nee, eegntlich ne! Sein
´s de Euros, mit dan de ne a jedn Loadn eikoofm koannst? O
ne. Sein ´s de Stroßn uff dan de o hundert roasn koannst? Nee,
nee, nee!
Wie ´ch wieder heem kumm, bläkt de Nubbern ieber ´n
Goaartnzaum: „Roland, willst de ne endlch amol ´s Loob vun
Waajge faajgn, du liederlicher Boatzn, du! Oalls vuller Blatl.
Mer sitt ne irscht de Hoaffl, die de Leute liegn lussn, wenn se
mit ihrn Hundetehln obds ba uns de Goasse langk kumm, dermit
sich ihre Viehcher vu ihrer Nut befrein kinn. Irscht naajchtn
hoa ´ch groad noa de Kurve gekrigt und bie vur denner Tiere a su
anner braun Hinderloassnschoaft hoaarschoarf droaa verbei
gekroatzt!“
Do kimmt mer ´sch wieder ei, woaas mir an Bihmschn
fahlt, de biese Gusche vu menner Nubbern!“ (Roland Rolle,
Dittelsdorf)
Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.
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