Donnerstag, 4. Mai 2023

Um Brims...

 Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz


 Wanderung zum Skulpturenpfad in Brims

Endlich einmal schönstes Frühlingswetter mit dem sattem Grün der erwachenden Natur und dem jungen Blütenzauber in der Landschaft. Wir liegen schon lange auf der Lauer nach so einem Tag und haben gleich eine passende Idee für eine Wanderung in Böhmen. Wir fahren zunächst einmal nach Wellnitz (Velenice). Wellnitz wurde 1995 als Dorfschutzgebiet ausgewiesen, da hier eine bemerkenswerte Zahl meist zweistöckiger Umgebindehäuser anzutreffen sind. Es begegnen uns einige davon beim Gang durch den Ort. Wir durchstreifen ein kurzes Stück die Sandsteinhochebene des Weiherwaldes (Vejrov), um bald aus dem Tal des mäandernden Zwittebaches (Svitavka) die Richtung zum Laufberg hin einzuschlagen. Den Abstecher zu einer alten Aussicht oberhalb der ehemaligen Spiegelfabrik kann man sich sparen, denn der einst schöne Ausblick über das Tal ist durch Baumwuchs versperrt und es ist zudem eine unnötige Kraxelei.

Kurz vor dem Abzweig zum Laufberg versteckt sich am Fuß des bei uns sehr beliebten Kränzelberges (Věneček) das Mundloch eines Schleifsand-Steinbruchs, welcher aber nicht die Ausmaße des Höhlensystems im Zwittebachtal erreicht.

Die Lagen um den Laufberg (Brnišťský vrch) rufen immer wieder Begeisterung hervor. Je höher man aufsteigt, um so grandioser wird das Landschaftskino, welches die Höhen des Lausitzer Gebirges, des Iser- und Jeschkengebirges erfasst sowie den Roll (Ralsko) und die Bösige (Bezdězy), wenn man den Berg ein wenig umläuft. Es wäre ein Flecken zum Verweilen, wenn uns nicht heute gerade ein eisiger Wind vertrieben hätte.

Gaststätten, die noch geöffnet haben, sind auch in Böhmen nicht mehr reich gesät. Aber es ist zumindest einen Versuch wert, seine Schritte dahin zu lenken, wenn eine am Wege liegt. So auch heute zum Kulturhaus - so etwas gibt es noch - in Brims (Brniště), einem schlichten, aber ordentlichen Hostinec mit freundlicher Bedienung.

Verlässt man Brims in Richtung Reichstatt (Zákupy), weisen einige Holzskulpturen auf einer Wiese den Weg zu einem Skulpturenpfad, der unweit davon in einem kleinen Felsengebiet angelegt ist. Hier wurde in den Felsen von deutschen und tschechischen Künstlern Hand angelegt und eine Reihe skurriler Trolle, Nymphen und Waldwächter geschaffen. Man kann sich darüber streiten, ob man das als Verschandelung der Natur oder als Kunstwerk betrachten soll. Immerhin hat die Gemeinde Brims dafür sogar einen Stiftungsfonds aufgelegt. Jetzt sind die Figuren nun einmal da und also soll man sie auch besichtigen. Nachdem dies geschehen, wandern wir hinaus auf die Hochfläche zwischen Wellnitz und Groß Grünau (Velký Grunov), von wo sich wiederum ein schönes Landschaftspanorama mit den Dominanten Roll, Bösige und Urteilsberg (Ortel) entfaltet. Allerdings wandert man dort über baumloses Gelände. Und die Frühlingssonne scheint unbarmherzig auf den Nischel. Daran hatte ich leider beim Start heute morgen nicht gedacht, und die Kopfbedeckung im Auto vergessen. Der erste leichte Sonnenbrand des Jahres war die Folge.

Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.





Rundgang durch Wellnitz






Auch der Weiherwald wurde vom Borkenkäfer „erwischt“



Die alte Spiegelschleiferei im Zwittebachtal


In der Aue des Zwittebachtales





Ehemalige Aussicht auf den Felsen über der Spiegelschleiferei




Mundloch unterhalb des Kränzelberges



Auf den Höhen um den Laufberg






Schröters Kapelle (Schröterova kaple)


Kulturhaus in Brims




Auf dem Skulpturenpfad

















Auf den Höhen zwischen Wellnitz und Groß Grünau






Das Heilige Grab in Wellnitz








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