Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz
Bereits vor ein paar Wochen hatten wir Anlauf zu einer aussichtsreichen Tour um Preschkau (Prysk) genommen, die wir aufgrund unsicherer Wettervorhersagen aber zugunsten einer Wanderung zum Hackelsberg (Sokol) verschoben, bei der wir dann tatsächlich richtig nass wurden. Nun also ein neuer Versuch. Nach mittelfristiger Beobachtung der Großwetterlage sollte es diesmal klappen. Ziel ist es, mehrere herrliche Aussichtslagen miteinander zu verknüpfen, ein kurzer Schauer um die Mittagszeit soll dabei nicht stören. Die Gegend um Preschkau ist hinreichend beschrieben, so dass wir hier nicht weiter darauf eingehen möchten (man findet Informatives in den Links), nur die Idee der Wegführung soll also beschrieben werden.
Von Preschkau aus wandern wir zunächst hinauf zum Klutschken (Klučky). Auf dem Weg zum Gipfel erwarten uns im Anstieg eine schöne Sicht zum Böhmischen Mittelgebirge und vom Rand an der Steilkante des mächtigen Steinbruchs am Klutschken herrliche Ausblicke zu den westlichen Ausläufern des Lausitzer Gebirges. Um nicht einen langen Umweg bis Parchen (Prácheň) beim Aufstieg auf den Klutschken in Kauf nehmen zu müssen, kürzen wir ein wenig ab und mühen uns durch hüfthohes Gras in Richtung Funkmast in der Nähe des Berggipfels. Man hat wohl vergessen, die Wiesen zu mähen, denn das Gras ist überständig, dafür blühen aber noch üppig einige Wiesenblumen.
Nach kurzer Rast am Steinbruchrand geht es weiter zum Blottendorfer Berg (Polevský vrch). An seinem Gipfel nun ist uns eine großartige Landschau versprochen vom Jeschken (Ještěd) bis zu den Bösigen (Bezdězy) (und allem, was dazwischen liegt) sowie natürlich zum dominierenden Kleis (Klíč). Nanu, was ist denn da los? Die ferneren Gipfel und Kämme liegen schon im Dunst und als wir uns auf der anderen Seite des Kammes der Ortslage Kittlitz (Kytlice) nähern, sieht es über dem Dorf schon ziemlich mulmig aus und es rumpelt auch. Von den hinter dem Tal liegenden Bergen ist nicht mehr viel zu sehen. Den Gang ein wenig zu beschleunigen ist ratsam, denn es beginnt zu tröpfeln, so dass wir die vierte herrliche Aussichtslage am Schäferberg (Ovčácký vrch) in Regenklamotten abschreiten müssen, die Erinnerungen an das tolle Panorama mit Aussicht in Richtung Mittenberg (Střední vrch)/Kaltenberg (Studenec) /Rosenberg (Růžovský vrch) etc. in uns aufleben lassend. Nur das hier grasende Rind (der Weg geht mitten durch die Koppel) scheint Gefallen an dem niedergehenden Schauer zu finden. Das ist aber noch nicht alles. Nachdem wir von Preschkau die Rückfahrt antreten, geht auf einmal sintflutartiger Regen nieder, der sich eine ganze Weile über das Land ergießt. So nimmt der Wandertag noch ein richtig gutes Ende, denn wir sitzen - gottlob - im Trockenen. Was wir gerade erleben, liebe Freunde, sind Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels, denn es war ja nicht immer so, gelle?

Link zum Track: https://de.wikiloc.com/routen-wandern/preschkau-klutschken-blottendorfer-berg-kittlitz-schaferberg-222099095
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