Vorfrühling im Garten - Zwerg-Iris oder Netzblatt-Schwertlilie (Iridodictyum reticulatum) - gibt es wildwachsend im Kaukasus und in der Türkei.
Montag, 29. Februar 2016
Frühjahrsblüher: Netzblatt-Schwertlilie
Sonntag, 28. Februar 2016
Auf der Suche nach dem Frühling – Wanderung auf bekannten Pfaden
Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz
Hat es tatsächlich noch einmal geschneit! Als Winter ist das aber nicht mehr zu bezeichnen. Jedoch für Touren weiter drinnen in Böhmen ist noch nicht die richtige Zeit. Die Wege sind matschig und es sind noch keine Farben in der Natur. Vielleicht sollte man das nutzen, alte Bekannte zu besuchen, z.B. schöne Felspartien und Aussichtspunkte im Lausitzer Gebirge. Vielleicht findet man sogar noch ein paar Wege, die man noch nicht gegangen ist. Die Gegend um Spittelgrund (Dolní Sedlo) mit den Rabensteinen (Vraní skály) ist so eine Adresse, die sich dafür anbieten würde.
'Für die Vielen, die unserer Gebirgswelt im Innersten fremd geblieben sind, ist dieser Name [gemeint sind die Rabensteine] ein niegehörter, leerer Schall und wird es auch ferner sein; für die meisten Touristen, die hier von Tal zu Tal und Höhe zu Höhe bummeln und die Felsen, die noch unstreitig die schönsten Zierden unserer Gebirge sind, in zaghafter Scheu weitab liegen lassen, dürften auch diese Zeilen kaum beachtenswert sein – wohl aber für das kleine Häuflein derer, die sich gerade an diesen runden Türmen, mächtigen Zacken und glatten und zerfurchten Wänden nicht satt sehen können, deren Schritte ein Zug zum Erhabenen, Großartigen immer wieder nach dieser Stätte lenkt, wo durch die Luft hin und wieder der heisere Schrei der Habichte schwirrt.'
Sind wir unterwegs in den Bergen, empfinden wir wie Rudolf Kauschka; die Felsen ziehen uns an, wenn auch nicht in dem Bestreben, diese zu erklettern. Auf unserer Rundtour von Hartau aus begegnen uns einige davon. Hahnenberg (Lipový vrch), Pfaffenstein (Popova skála), besagte Rabensteine mit der Fellerwand und die Oberwegsteine liegen am Wege. Unterhalb der Hanhnenbergaussicht führen zwei Seitenpfade zu den Wänden eines alten Steinbruchs, an denen man anhand der Struktur des Gesteins die Kräfte erahnen kann, die bei der Entstehung der Lausitzer Verwerfung gewirkt haben müssen. Nur wenige Meter davon entfernt, ein Stück rechts des Weges, werfe man einen Blick über die Felsgalerie auf die Uhusteine, dahinter der heute in Raureif gehüllte Hochwald.
Hahnenberg- und Pfaffensteinaussicht, wurden anderweitig schon gerühmt, ich kann mich kurz fassen: die Sichtverhältnisse erfüllen seit langem wieder einmal die an sie gestellten Erwartungen. Die Türme der Schacht (Šachtové věže)- und Fellerwand (Fellerova věž) sind Kunstwerke der Natur. Vorzugsweise an Wochenenden kann man hier die Leichtigkeit bewundern, mit der geübte Bergsteiger, die Gipfel erstürmen. Die Oberwegsteine (Horní skály) sind heute von Wald umgeben, so dass sie erst zu sehen sind, wenn man unmittelbar davor steht. Vor etwa 100 Jahren war hier Kahlschlag, wahrscheinlich infolge der flächendeckenden Abholzung wegen einer Nonnenkalamität in den hiesigen Wäldern, so dass die Türme vollständig frei lagen. Unweit des großen Todessteines, erinnert eine Gedenktafel für einen verunglückten Zittauer Bergsteiger an die Vergänglichkeit des Seins.
Für den Rückweg nach Hartau wählen wir einen Pfad von Spittelgrund aus über die weiten Wiesen, die sich zwischen Grottau und dem Waldrand am Gebirge hinziehen. Wir laufen gerade auf die Stadt Zittau zu, deren Konturen von weiten sichtbar sind, östlich im Blick der Gickelsberg (Výhledy) und die Kammlinie des Isergebirges (Jizerské hory). Zwar spürt man, dass der Frühling vor der Tür steht, aber rings umher gehen noch vereinzelt Schneeschauer nieder, so dass wir uns an Meister Goethe erinnert fühlen
Von dorther sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein Weisses,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Die Zeile 'Überall regt sich Bildung und Streben' wird allerdings noch auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen sein.
Aufgang zum Hahnenberg
Im Steinbruch unter dem Hahnenbergipfel
Blick zu Fuchskanzel und Uhusteinen
Auf dem Hahnenberggipfel
Auf dem Pfaffenstein
Der Pascherweg, ein angenehmer unmarkierter Wanderweg,
führt vom Pfaffenstein hinunter nach Spittelgrund
Fellerwand und Schachttürme (die Rabensteine)
Bei den Oberwegsteinen, der Falkenstein
Die Oberwegsteine vor ca. 100 Jahren (Bild aus dem Buch 'Rudolf Kauschka' von Albrecht Kittler
Kapelle in Pass (Horní sedlo)
Auf dem Weg zurück nach Hartau
Schneeschauer sind als letzte Boten des Winters unterwegs
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Samstag, 27. Februar 2016
Eis- und Reifgebilde
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Meteorologische Erscheinungen
Freitag, 26. Februar 2016
Naturwunder Zaubernuß
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