Samstag, 30. November 2019

Mittwoch, 27. November 2019

Der Gusseiserne Turm auf dem Löbauer Berg

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Der König-Friedrich-August-Turm heute.
Die Idee für einen Aussichtsturm auf dem Löbauer Berg entstand bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts.



Nach Problemen mit der Finanzierung entschloss sich der Löbauer Bäckermeister Friedrich August Bretschneider, die Errichtung des Turms in die eigenen Hände zu nehmen.
Erbaut wurde der Turm im Jahre 1854 in nur 10 Wochen!  
Alte Postkarte um 1900


Die Restauration am Turm entstand im Jahre 1902. Alte Postkarte um 1910


Heute stehen Kassenautomat und Drehkreuz vor dem Turm.


Der Eingangsseite vom achteckigen Turm mit einem Durchmesser von 4 Metern


Die Zugangstür vom „König-Friedrich-August-Thurm“


Darüber das Wappen von Friedrich August König von Sachsen (König Friedrich August II.). Der Turm wurde in seiner Regierungszeit erbaut. Kurz vor der Einweihung des nach ihm benannten Turmes verunglückte er am 9. August 1854 in Tirol bei einem Pferdeunfall tödlich.


Das Wappen von König Johann von Sachsen. Unter seiner Regierung erfolgte die Einweihung des Turmes am 9. September 1854.


Ganz oben das Sächsische Wappen


Links von Friedrich August befindet sich das Oberlausitzer Wappen.


Rechts davon das Löbauer Wappen


Turmtafel: Fürchte Gott und ehre den König


Die Inschrift der Nächsten Turmtafel lautet:

„Den ersten Gedanken zur Erbauung eines eisernen Thurmes erfasste Carl Ferdinand Schmidt allhier, mit dem sich zu diesem Zwecke Julius Dehne verband, Das Unternehmen stieß auf mehrfache Hindernisse und zerschlug sich, ward aber bald darauf durch sechs andere Bürger wieder aufgenommen und dessen Ausführung dem jetzigen Erbauer ausschließlich überlassen.
Jene sechs Bürger waren:
Wilhelm Grafe, Carl Gotthelf Heinrich, Gustav Herrmann Kneschke, Carl Laettig, Eduard Herrmann Neumerkel, Friedrich August Bretschneider“



Kannst Du nicht Allen gefallen durch deine That und dein Kunstwerk, mach es wenigen Recht, vielen gefallen, ist schlimm.


Je weiter der Blick desto freier das Herz


Nur dem Reinen erschliessen sich Gottes Wunder

Auf dieser Turmtafel steht darunter die Sage von der Wunderblume auf dem Löbauer Berg:


„Hier blüht nach alter Sage,
Wann hundert Jahre sind verrollt,
Just am Johannistage,
Des Nachts ein Bluemlein wunderhold.
Aus gruenendem Gekluefte,
Umleuchtet himmlisch schoen,
Verbreitets Balsamduefte
Bei Aeolsharfen Getoen.
Gar sinnigreich gezieret
Mit goldnem Purpurschein,
In seinen Wurzeln fuehret
Es Gold und Edelstein.
Doch wem sich soll erschließen
Sein koestlicher Gewinn,
Dem muß im Herzen fließen,
Ein frommer reiner Sinn.“



Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit


An Gottes Segen ist alles gelegen


Der Turm hat eine Höhe von 28 Metern. Die drei Aussichtsplattformen befinden sich in einer Höhe von 12, 18 und 24 Metern.


Der Turm wurde aus etwa 6000 vorgefertigten Einzelteilen mit einer Gesamtmasse von 70 Tonnen zusammengesetzt.



119 Stufen führen nach oben.


Der Austritt zur unteren Aussichtsplattform  


Jetzt 6 Meter höher.


Blick von der oberen Aussichtsebene zum Schafberg mit dem Fernsehsender Löbau.


Blick über die Stadt Löbau zum Oberlausitzer Bergland mit dem Czorneboh (556 Meter)


Blick zum Kottmar und dem Zittauer Gebirge


Jetzt größer: Die Königshainer Berge


Kraftwerk Boxberg


Kraftwerk Schwarze Pumpe


Wohlaer Berg (346 Meter)


Hochstein (542 Meter) und Czorneboh (556 Meter) 


Bieleboh (499 Meter)


Das Stadtzentrum von Löbau, dahinter die B178n


Der Rathausturm


Die St.-Nicolai-Kirche


Der Wolfsberg (Vlci hora, 581 Meter), links hinten der Rosenberg (Ruzovsky vrch, 619 Meter)


Links der Kaltenberg (Studenec, 736 Meter)


Links der Tannenberg (Jedlova, 774 Meter)


Der Kottmar (583 Meter), rechts der Tannenberg und links die Lausche


Die Lausche (793 Meter)


Der Oderwitzer Spitzberg (511 Meter)


Hochwald (750 Meter), Jonsberg (653 Meter), Plissen (Plesivec, 653 Meter), und Buchberg (652 Meter), davor der Breiteberg (510 Meter)


Der Jeschken (Jested, 1012 Meter)


Großer Berg (439 Meter) bei Großhennersdorf


Kraftwerk Turow


Alternative Energiegewinnung vor dem Friedersdorfer Berg (398 Meter)


Der Knorrberg (381 Meter) bei Dittersbach a. d. Eigen. Hinten in der Mitte die Kesselkoppe (Kotel, 1435 Meter) im Riesengebirge


Die Landeskrone (419 Meter) 


Vor der Landeskrone liegt der Rotstein (455 Meter)


Das Gipfelbuch auf dem Gusseisernen Turm


Prominentester Besucher 2019


Eintragung von Reinhold Messner im Gipfelbuch


Noch ein Blick auf das kunstvolle Geländer.


Die Dachkonstruktion


Kunstvolles Gusseisen bis ganz oben


Die Turmgaststätte von oben


Abstieg


Die gusseiserne Wendeltreppe nach unten


In den Jahren 1993/94 erfolgte eine vollständige Sanierung des Turmes. Nach der Demontage wurden die etwa 6000 Einzelteile restauriert. 1994 wurde der Turm wieder errichtet. Eine beeindruckende Leistung.


Der Turm von der Gaststätte aus.
Ein Besuch ist in jeder Hinsicht lohnenswert: Wegen der außergewöhnlichen Bauweise, der tollen Aussicht und der gastronomischen Versorgung.
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