Fotos Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Ein Gastbeitrag von Dr. Armin Matauschek
Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz
Der Balleberg (Hrouda) ist einer jener unscheinbaren Berge des Lausitzer Gebirges, die einer „Erstbesteigung“ noch harren. Dies lässt sich auch gut mit einer Wanderung entlang des Luzengrundes (Údolí samoty) verbinden. Etwas missmutig vereinbaren wir einen Treff in Jonsdorf, weil wiederum trübes Wetter angesagt ist, welches uns seit Monaten bei unseren Wanderungen ärgert. Aber es ist heiter und die Sonne scheint (den ganzen Tag), das kann nur mit dem verfluchten Klimawandel zusammenhängen. Nicht einmal mehr auf schlechtes Wetter kann man sich verlassen.
Als Ausgangspunkt für die Wanderung haben wir Maxdorf (Maxov) auserkoren, so dass wir kalkulieren können, mittags Zwickau (Cvikov) zu erreichen, weil dort die einzigen Kneipen liegen, die derzeit hier geöffnet haben. Wir wandern zunächst durch das schöne Rodowitz (Radvanec) entlang des Dobernbaches (Dobranovský potok). Von einem Sandsteinfels, der vom Bach umflossen wird, werfen wir den ersten Blick auf den Kleis (Klíč), dessen Anblick uns heute mehrfach noch entzücken wird. Jungfernfels (Panenská skála) und Teufelsfels (Skalní věž Čertova skála), die unterdessen wieder von jungen Bäumen umschlossen sind, statten wir im Interesse derer, die noch nicht hier waren, einen kurzen Besuch ab. Den bald erreichten Weg am oberen Rand des Luzengrundes halten wir für einen der schönsten Wanderwege des Lausitzer Gebirges, obwohl auch hier die aufgeforsteten Kiefern nur noch vereinzelt einen unverstellten Blick auf den Kleis zulassen.
Den erhält man dann vom Gipfel des Balleberges über einen Holzeinschlag hinweg. Von einer Wiese, von der aus der Stichweg zum Gipfel führt, bietet sich außerdem ein herrliches Panorama des Lausitzer Gebirges mit Hochwald (Hvozd) und Grünberg (Zelený vrch) als Blickfang.
Mit trockener Zunge erreichen wir den Markt von Zwickau. Hier hat doch tatsächlich die Pivnice U FRAJERA geöffnet. Sie haben hier alles, was das Herz begehrt: neben Kozl Bier passenderweise Utopenec, auch Hermelin und Klobasa, die elfmal bestellt wird.
Bis hierher waren die heutigen Pfade gut in Schuss. Die landwirtschaftlichen Wirtschaftswege über die Felder und Wiesen in Richtung Urteilsberg (Ortel), präsentieren sich jedoch wieder in einem jämmerlichen Zustand. Die Begehung des Urteilsberges ist heute nicht vorgesehen, da wir einmal das vorgelagerte sanfte hügelige Gelände nördlich des Berges erkunden möchten. Kaum wird man hier in der Stille der Landschaft andere Wanderer treffen und schon gar nicht im Sommer, weil anzunehmen ist, dass das Terrain großflächig beweidet wird.
Bald erreichen wir wieder Maxdorf. Nicht zu empfehlen ist der halsbrecherische Abstieg, für den wir uns unglücklicherweise entschieden haben. Zu allem Verdruss gelangen wir auch noch zu einem ehemaligen Feriendorf, welches grauenvoll verlassen im Walde vor sich hin gammelt. Ein unschöner Anblick, vielleicht hat man es einfach vergessen.
Zuletzt legen wir noch einen Abstecher zu den an Bürgstein (Sloup) angrenzenden Brettteich (Radvanecký rybník) ein, der im Sommer als Badeanstalt genutzt wird.
„Ein herrsch. Fischteich, der vom Rodowitzer Bache gespeist wird u. seinen Namen von einer an ihm befindlichen Brettsäge hat. Er führt auch den Spitznamen „Schwalbensee“ wegen der in auffallender Menge daselbst vorkommenden Uferfchwalben. Freunde kalter Bäder finden hier eine
passende Gelegenheit hiezu. Man hat bei demselben von der Straße aus einen hübschen Umblick. Im O. der Ortelsberg. im SO. der Schieferberg, im S. hinter Schloß u. Dorf Bürgstein der Slabitschken. im W. der Langenauer u. Kottowitzer Berg, im N. Rodowitz, im NO. der Wacheberg u. dah. der Hutberg.“ (Dr. Hantschel)
Die Krönung ist der
Weg hinaus zur Straße, wo unsre Autos stehen. Beim Betreten des
freundlich daliegenden Sträßchens steckt Wanderfreundin Ria
plötzlich knöcheltief im Schlamm und weiß nicht mehr, wie sie
herauskommen soll. Und ich sach' noch: "mit dreckigen Schuhen
kommst Du nicht in mein Auto!"
Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.