Ein Gastbeitrag von Werner Schorisch, Zittau
Die Rakotzbrücke (Rakotz = Krebs), überspannt den gleichnamigen 35 m breiten See. Das Betreten der Brücke ist allerdings wegen Einsturzgefahr strengstens verboten. Die besondere Atmosphäre und Einzigartigkeit dieses Ortes kann der Besucher jedoch nur Vorort erleben, deshalb sei dem Leser dieses Berichtes ein Besuch der Rakotzbrücke besonders ans Herz gelegt.
"Vor mehr als 100 Jahren soll ein Zimmermann aus Gablenz von der Teufelsbrücke in den gleichnamigen See gestürzt und dann im schwarzen Wasser ertrunken sein."
Karl-Heinz Krahl (Gablenzer)
Nützliche Informationen zur meistfotografierten Brücke in diesem herrlichen Landschaftspark.
Die aus Basaltsteinen errichtete Rakotzbrücke, wird im Volksmund auch als Teufelsbrücke bezeichnet. Dieses exponierte Fotomotiv ist bei Brautpaaren besonders beliebt, wie ich selbst sehen konnte.
Eine der vielen Sandsteinskulpturen im Park steht unmittelbar am Rakotzsee. Dargestellt ist hier "Herkules" auf einem schönen rankenverzierten Sockel.
Zu Ehren des Naturfreundes F.H.Rötschke hat man 1984 diese Gedenktafel an einem Granitsockel gewidmet.
Rötschke hat neben den Highlights (Rakotzbrücke und Rhododendren, später Georg Eichler), die weit über die Landesgrenze bekannt sind, in der Parkanlage einige botanische Besonderheiten gesetzt. So stehen neben der amerikanischen Goldeiche und der Blaufichte die größte Trauerbuche Deutschlands, die größte farnblättrige Buche Schlesiens und der Trompetenbaum, der nur alle zwei Jahre blüht. Riesige Baumgruppen von verschiedenartigen Akazien, Blutbuchen, kanadischen Tannen, Weymutskiefern, Wacholder und Zypressen bieten mit ihrer vielartigen Belaubung einen prächtigen Gegensatz zur schlichten Heide.
Rakotzbrücke mit "Orgel".
…"
Die Basaltsteine wurden seinerzeit mit Ochsenkarren aus den Steinbrüchen der Sächsischen Schweiz und Böhmen herangeschafft. Aus den sechskantigen Säulen entstanden Grotten, Höhlen, Pyramiden, der 'Richterstuhl', die 'Orgel' und 'Himmel und Hölle' als zum Teil eigenwillige Steingebilde am See und in der Umgebung des Parks."… (
Lausitz-Klick.de)
Der Rakotzsee mit den errichteten Felsformationen aus sechskantigen Basaltsäulen und Feldsteinen ist leicht zu umgehen, was sehr zu empfehlen ist.
Bei einer See-Umrundung findet man an dieser Stelle eine Freitreppe die direkt zum Wasser führt, und gern auch für ein Foto (u.a. Selfie) genutzt wird.
Beim Erkunden des abwechslungsreichen Parks stößt man immer wieder auch auf Skulpturen, die Landschaft und Kultur verbinden (hier ein Engel mit Jagdhorn).
Das gut renovierte "Kavaliershaus", umgeben von Rhododendron- und Azaleensträuchern passt sich sehr schön in die Parklandschaft ein.
Im westlichen Teil der Anlage wurden vom "Parkgestalter" zwei Grotten errichtet, die mit "Himmel und Hölle" bezeichnet werden.
Aber wer schickt wem in welche Grotte, das ist hier die Frage.
Ein entspannter Spaziergang im "Goldenen Oktober" lohnt sich in diesem Landschaftspark ganz sicher, und bietet reichlich Abwechslung für die ganze Familie.
Das "Herrenhaus", gelegentlich auch Hochzeitsschloss genannt, da in den Räumlichkeiten im Erdgeschoss seit 2016 Hochzeiten möglich sind.
Im "Hochzeitsschloss" tauschten im Vorjahr (2016) 16 Paare die Ringe, in diesem Jahr gaben sich bereits 18 Paare den Hochzeitskuss, wie ich nachlesen konnte.
Der ca. 200 ha große Park liegt im Ortsteil Kromlau der Gemeinde Gablenz im Landkreis Görlitz, und gilt als die größte Rhododendron-Freilandanlage in Form eines Landschaftsparks in Sachsen und ist das ganze Jahr über bei freiem Eintritt geöffnet.
Mit diesen visuellen Eindrücken und Anmerkungen hoffe ich Anregung und Neugier für einen Besuch vermittelt zu haben bzw. auf eigene Entdeckungsreise zu gehen. Ich wünsche dazu viel Freude und gute Erlebnisse.
Werner Schorisch
P.S.: Das ebenso begeisternde- und interessante "Park- & Blütenfest" findet übrigens alle Jahre wieder in der Woche vor Pfingsten in Kromlau statt. Dort werden ca. 20.000 Besucher erwartet.