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Mittwoch, 28. Februar 2018
Extreme Materie - Teil 3
Sonntag, 25. Februar 2018
Eine schöne Geschichte aus dem "Sächsisch- Böhmischen Grenzgebiet" in Georgswalde (Jiříkov) zur Rettung eines Volkskunstdenkmales vor dem Verfall…
Ein Gastbeitrag von Werner Schorisch, Zittau
Eine historische Ansichtskarte vom Zentrum in Georgswalde (Jiříkov) Nordböhmen.
Hier wird der Beginn der Passion mit der Gefangenname Jesu im Garten Gethsemane beschrieben.
Gegen den Uhrzeigersinn folgt danach auf der linken Seite der Säule der Bezug auf die Geißelung. Transkription:
"Auf meinem Rücken schlagen mich
Die Henckersknecht gewaltig +"
"Der grechte stirbt betracht mein Christ
Der ferdig mann fast niemand ist +"
Es sind mahnende Worte an den Vorübergehenden, die man in der Jetztzeit möglicherweise wie folgt formulieren würde: Jeder muss sterben, aber fast niemand ist vorbereitet. Mit dem Ausdruck "Der Gerechte", ist Christus gemeint. Ein "fertiger Mann" bedeutet hier, auf sein Ende vorbereitet zu sein.
In der heutigen Zeit würde man den Text etwa wie folgt formulieren, Maria ist voller Schmerzen, denn gestorben ist ihr liebstes "Herz".
Auf dieser Sockelseite ist das Jahr der Aufstellung 1704 vermerkt. Gleichfalls findet man die Initialen des Stifters G und R für Gottfried Röttig.
Da die am Kopf der Säule passenden Bilder zum darunter befindlichen Text nicht mehr erkennbar waren, wurden in Anlehnung an Bilder im großen "Zittauer Fastentuch" vier neue Bilder gemalt und in die Säule integriert.
Gefangennahme Christi
Die Geißelung
Die Kreuzigung
Die Abnahme vom Kreuz
Eine historische Ansichtskarte vom Zentrum in Georgswalde (Jiříkov) Nordböhmen.
Im Bild das vor dem Verfall gerettete Denkmal, die 2013/14 restaurierte "Schwedensäule" in Altgeorgswalde (gel. auch Niedergeorgswalde). Die Säule wurde 1704 von dem Bauer Georg Gottfried Röttig in Erinnerung an eine Erzählung aus dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) errichtet.
Zum Standort der "Schwedensäule" ein Kartenausschnitt. Für eine größere Ansicht bitte in das Bild klicken. Den Zugangslink für ein Panorama am Aussichtspunkt "Weidmanns Heil" (in dieser Karte dargestellt) findet man hier.
Aus dem Buch "Gedenkblätter von Georgswalde" 1875 von Robert Lahmer, die Seiten 58 und 59. Hier wird die Legende zur "Schwedensäule" erzählt.
Eine der vier Sockelseiten vor der Rekonstruktion.
Mit Hilfe eines speziellen 3-D Laserscanner wurde die Textübertragung möglich. Die Transkription des Neuhochdeutschen Textes hatte der Zittauer Helmut Hegewald übernommen (Verein Zittauer Fastentücher e. V.). Leider entstanden bei der Übertragung auf die Säule durch den Restaurator ein paar Fehler, so dass die Sinnhaftigkeit des Textes nicht immer gegeben ist. Auf jeder der vier Sockelseiten findet man auf einen umgekehrten Wappenschild Sprüche, die sich reimen. Die Schrifttafeln beziehen sich inhaltlich auf vier Momente der Passion Christi (in nachfolgenden kursiv dargestellten "Texten" bleibt die Orthographie unberücksichtigt):
Die Passion beginnt auf dem von der Straße abgewandten Schild. Transkription:
"Schau Mensch, wie fangen Deinen Gott
Die hencker und Gottlose rott +"
Hier wird der Beginn der Passion mit der Gefangenname Jesu im Garten Gethsemane beschrieben.
Gegen den Uhrzeigersinn folgt danach auf der linken Seite der Säule der Bezug auf die Geißelung. Transkription:
"Auf meinem Rücken schlagen mich
Die Henckersknecht gewaltig +"
Der Weg zur Kreuzigung wird im Text mit einer Ermahnung an alle Christen erklärt. Transkription:
Der ferdig mann fast niemand ist +"
Es sind mahnende Worte an den Vorübergehenden, die man in der Jetztzeit möglicherweise wie folgt formulieren würde: Jeder muss sterben, aber fast niemand ist vorbereitet. Mit dem Ausdruck "Der Gerechte", ist Christus gemeint. Ein "fertiger Mann" bedeutet hier, auf sein Ende vorbereitet zu sein.
Auf der rechten Seite der Säule endet die Passion mit der Kreuzesabnahme Jesu bzw. mit der Beweinung durch Maria. Transkription:
"Maria ist ja volller schmertz
dein gstorben ist ihr liebstes hertz +"In der heutigen Zeit würde man den Text etwa wie folgt formulieren, Maria ist voller Schmerzen, denn gestorben ist ihr liebstes "Herz".
Auf dieser Sockelseite ist das Jahr der Aufstellung 1704 vermerkt. Gleichfalls findet man die Initialen des Stifters G und R für Gottfried Röttig.
Da die am Kopf der Säule passenden Bilder zum darunter befindlichen Text nicht mehr erkennbar waren, wurden in Anlehnung an Bilder im großen "Zittauer Fastentuch" vier neue Bilder gemalt und in die Säule integriert.
Der Blick aus westlicher Richtung auf die "Schwedensäule", die am Wanderweg zwischen zwei Linden steht.
Wer nun den grün gekennzeichneten Wanderweg in westlicher Richtung fortsetzt, kommt nach der Querung der Böhmisch-/Sächsischen Grenze in ca. 15 Minuten zu der Hinweistafel, die den Weg zum Gasthaus & Pension "Blockhaus" empfiehlt.
Das Blockhaus ist sehr idyllisch im Wald gelegen, und ein lohnendes Ausflugsziel für einen entspannten Aufenthalt. Wenn man die gastronomische Einrichtung nutzen möchte, dann ist das täglich von 11.30 Uhr bis 22 Uhr möglich.
In der "Gaststätte und Pension Blockhaus zum Waldfrieden" ist gerade bei entsprechendem Wetter der Biergarten ein besonderer Genuss, Natur pur!
Das Angebot der gutbürgerlichen- und Oberlausitzer Küche klingt ebenfalls vielversprechend. Ich selbst habe hier gern das regional typische Gericht "Teichlmauke" gegessen. Lecker!
Damit auch Gäste der Oberlausitz verstehen was Teichelmauke ist, gibt es hier ein Angebot für ein kleines Filmchen von 4:20 Minuten:
Neben dem geschichtsträchtigen Erlebnis an der Schwedensäule findet dieser Ausflug nun am Blockhaus einen würdigen Abschluss.
Als weitergehende Ausflüge von dieser Gaststätte ausgehend bieten sich die benachbarte Waldgaststätte "Fichtelschänke" und/oder der Spreepark in Neusalza-Spremberg mit Reiterhaus an (Näheres zu diesen Zielen ist im Internet leicht zu finden).
Allen Ausflüglern, die diese Empfehlung für sich umsetzen, wünsche ich viel Vergnügen und gute Erlebnisse.
Herzliche Grüße von Werner Schorisch
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Mittwoch, 21. Februar 2018
Extreme Materie - Teil 2
Sonnenuntergang auf dem Hochwald (Zittauer Gebirge)
Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Ein Besuch vom Hochwald (749 Meter) im Zittauer Gebirge ist zu jeder Jahreszeit und bei fast jedem Wetter zu empfehlen.
In diesem Jahr fehlt leider die sonst meist üppige Winterlandschaft.
Blick über den Ortsteil Oybin-Hain zum Jonsberg (652 Meter)
Der Johannisstein (604 Meter) mit der böhmischen Baude
Beim Aufstieg leuchtet die Abendsonne in den Buchenwald.
Imposante Wolke über dem polnischen Kraftwerk
Auch am Jeschken (1012 Meter) liegt kaum Schnee. Nur der Raureif auf dem Gipfel leuchtet in der Sonne.
Auf der Aussichtsplattform neben der Hochwaldbaude. Dahinter die Berge des Lausitzer Gebirges in Böhmen.
Die untergehende Sonne wandert durch eine Wolke hindurch. Der markante Kegelberg ist der Kleis (Klic, 760 Meter)
In der horizontnahen Dunst- und Wolkenschicht endet dieser farbenprächtige Sonnenuntergang.
Ein Besuch vom Hochwald (749 Meter) im Zittauer Gebirge ist zu jeder Jahreszeit und bei fast jedem Wetter zu empfehlen.
In diesem Jahr fehlt leider die sonst meist üppige Winterlandschaft.
Blick über den Ortsteil Oybin-Hain zum Jonsberg (652 Meter)
Der Johannisstein (604 Meter) mit der böhmischen Baude
Beim Aufstieg leuchtet die Abendsonne in den Buchenwald.
Imposante Wolke über dem polnischen Kraftwerk
Auch am Jeschken (1012 Meter) liegt kaum Schnee. Nur der Raureif auf dem Gipfel leuchtet in der Sonne.
Auf der Aussichtsplattform neben der Hochwaldbaude. Dahinter die Berge des Lausitzer Gebirges in Böhmen.
Die untergehende Sonne wandert durch eine Wolke hindurch. Der markante Kegelberg ist der Kleis (Klic, 760 Meter)
In der horizontnahen Dunst- und Wolkenschicht endet dieser farbenprächtige Sonnenuntergang.
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Dienstag, 20. Februar 2018
Es ist die eher kalte Jahreszeit, in der die Nebensonnen scheinen...
Samstag, 17. Februar 2018
Neuer Pavillon auf dem Gickelsberg (Vyhledy, Guslarz)
Ein Gastbeitrag von Birgit Proft
Bald ist es wieder soweit. Im April findet die alljährliche Sternwanderung auf den Gickelsberg statt, die vom tschechischen Wanderverein Chrastava organisiert wird und sich zu einem trinationalen Wandertreff entwickelt hat.
Bereits im Oktober 2014 wurde nach zahlreichen gemeinsamen Arbeitseinsätzen von Tschechen, Polen und Deutschen hier eine Aussichtsplattform eingeweiht. Nun gibt es für Wanderer und Radfahrer, deren Weg über den Gipfel des Gickelsbergs führt, auch einen Pavillon, der neben der Aussichtsplattform errichtet wurde und nicht nur Schutz vor eventuelle Regenschauern bietet, sondern auch zahlreiche Sitzgelegenheiten für müde Wanderer.
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Freitag, 16. Februar 2018
Rauf auf die Gipfel! (Segenberg und Grünberg, Nordböhmen)
Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz
Die Wiesenlandschaft zwischen Mergthal und Glasert liegt lieblich eingebettet zwischen verhältnismäßig hohen Bergen des Lausitzer Gebirges. Je nach Standpunkt des Betrachters zeigen sich diese Erhebungen aus unterschiedlichen Perspektiven, aber immer schön, wie wir es von diesen Gefilden nicht anders kennen. Dieser Kessel wird umfasst von Hochwald, Limberg (Jezevčí vrch), Grünberg (Zelený vrch), Glasertberg (Trávnický vrch), Dürrberg (Suchý vrch) und in einiger Entfernung der Lausche. Wir wollen den unmittelbaren Rund heute einmal abwandern und machen uns in Großmergthal (Mařenice) auf die Socken. Da uns die Örtlichkeiten im wesentlichen bekannt sind, haben wir uns als Höhepunkt vorgenommen, direkt zu den wohl selten begangenen Gipfeln zweier Berge vorzudringen, nämlich von Segenberg (Jelení vrch) und Grünberg.
Der Segenberg erhebt sich südlich von Großmergthal recht unspektakulär im Schatten des Limberg über den Weiden. Wir haben schon früher einmal die herrliche Aussicht nach Süden und Westen genossen und hoffen nun, vom Gipfel einen noch besseren Überblick zu erhalten, zumal wir am Hang des Berges einen Kahlschlag sehen. Der Aufstieg zum Gipfel ist sehr steil und unwegsam, aber leider wird die Mühe nicht belohnt, denn der Gipfel ist bewaldet. An der Nordflanke lädt zwar ein Fels zu einem Austritt ein, von dem man den nördlichen Sektor überblickt, aber die Wipfel des Jungwaldes, stören die Aussicht bereits wieder erheblich.
Ein durch Felsen gesäumtes Tal trennt Segenberg und Limberg, hindurch führt der Weg zu den Dreihäusern (Třídomí, siehe Autowrackplatz). Hier trifft man unerwartet auf eine der größten Umweltsauereien, die uns bei unseren Wanderungen durch Nordböhmen begegnet: ein Autofriedhof mitten im Wald. Früher konnte man wenigstens den Weg noch passieren und zwischen den vor sich hin gammelnden Karossen hindurch schlüpfen. Heute ist alles verbaut. Kaum ist vorstellbar, dass das den Behörden nicht bekannt ist, also muss sich wohl eine mächtig schützende Hand darüber ausbreiten. Ein Stück davon entfernt herrscht wieder Friede, hier findet man den Altar der Hl. Dreifaltigkeit.
Durch ein weiteres unscheinbares Felsental in der Kunnersdorfer Schweiz (Kunratické Švýcarsko) setzen wir unseren Weg hinauf zum Grünberg fort. Unweit des Ortes Kleingrün (Drnovec) führt parallel wieder ein Pfad hinunter ins Tal. Eine Markierung weist den Weg zur Waltro Höhle (Jeskyne Waltro). Hier verbarg sich die Widerstandsgruppe Walter Hofmann, die in der Gegend während des Zweiten Weltkrieg agierte. Die Gruppe um Hofmann war nicht die einzige sudetendeutsche Widerstandszelle, die gegen die Besatzer operierte. Das nutzte ihren Mitgliedern allerdings gar nichts, da sie später den Repressalien genauso ausgesetzt waren, wie der Rest der deutschen Bevölkerung.
Von Süden steigen wir auf den Grünberg, zunächst mit dem Ziel Schillerwarte. Von der Aussichtsplattform, die anlässlich Schillers 100. Todestages eingeweiht wurde, bietet sich einer der schönen Ausblicke auf die oben geschilderte Landschaft zwischen Mergthal und Glasert. Nun weiter hinauf zum vollständig bewaldeten Gipfel des Grünbergs. Nur die zu dieser Jahreszeit kahlen Bäume erlauben einen lockeren Durchblick zum Kleis (Klíč). Ein Aussichtsturm würde sich hier ausgesprochen gut bewähren, aber wie uns Dr. Hantschel berichtet:
‚Die Absicht der Zwickauer, auf dem Gipfel aus Anlaß des vierzigj. Regierungsjubiläums Kaiser Franz Joseph I. einen Aussichtsthurm zu errichten, scheiterte an der Weigerung der kais. Domänenverwaltung.‘
Aber während des steilen Abstieges an der Ostseite des Berges erfassen wir über einen Kahlschlag hinweg ein zauberhaftes Landschaftsbild.
Der Rückweg führt uns entlang der Lehnen des Glasertberges. Von hier überschauen wir das Terrain um Mergthal von der anderen Seite. Kaum zu steigern ist der ergötzende Blick von dem oft besuchten Wanderrastplatz am Hang des Knespelberges (Knespelův vrch) über die Weite Mittelgebirgslandschaft. Wir können für uns beanspruchen, dass dieser idyllische Flecken offenbar zuvor weder von Paudler noch von Hantschel oder Theodor Schäfer erkundet und beschrieben wurde; nur die Autoren der Seiten des Lausitzer Gebirges kennen sich hier ordentlich aus. Nun noch ein schneller Abstecher zum beeindruckenden Kreuzturm (Křížová věž) am Rabenstein und dann hurtig, aber schon ziemlich fußlahm, zurück zum Ausgangspunkt unserer heutigen Tour.
Die GPS-Daten zur Tour findet man hier.
Der Grünberg
Kaum noch Aussicht vom Gipfel des Segenberges
Felsental zwischen Segen- und Limberg
Spezial-Fordwerkstatt mitten im Grünen
Altar der Hl. Dreifaltigkeit
Aussicht vom Grünberg zum Limberg und zum Urteilsberg
Aussichten von der Schillerwarte
Der Trägerin muss das Kleidungsstück beim Aufstieg zum Grünberg sehr lästig gewesen sein
Unerwarteter Ausblick zu Tölzberg und Roll beim Abstieg vom Grünberg
Blick über Zwickau zum Kleis
Die Kalvarie bei Zwickau
An der Lehne des Glasertberges
Aussichten vom Knespelberg
Beim Kreuzturm
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