Aussichtsturm auf dem Hutberg bei Mertendorf

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Im Böhmischen Mittelgebirge (České středohoří), etwa 20 Kilometer westlich von Böhmisch Leipa (Česká Lípa), befindet sich auf dem 599 Meter hohen Hutberg (Strážný vrch) dieser hölzerne Aussichtsturm.

Er ist nur zu Fuß erreichbar.
Startet man am Glockenturm in Mertendorf (Merboltice), dann sind auf dem blauen Wanderweg 200 Höhenmeter zu überwinden.
Wesentlich leichter erreicht man den Turm von Groß-Jober (Velká Javorská) aus. Vom Trafohaus sind es auf einem 1,6 Kilometer langen Wiesenweg nur 50 Höhenmeter. 

Von Sandau (Žandov) fährt man nach Groß-Jober (Velká Javorská). Die Zufahrt am Abzweig ist gut ausgeschildert.

Man kann bis zum Ende des geschotterten Weges fahren. Parkmöglichkeit besteht gegenüber vom Trafohaus.

Wichtiger Hinweis am Trafohaus: 
Nur für etwa 80 Meter sollte man dem grünen Wanderweg folgen und dann links auf den nicht gekennzeichneten Wiesenweg abbiegen. Sonst steigt man auf dem grünen Weg wieder 60 Höhenmeter ab, bevor man auf dem schlechten blauen Weg zum Turm gelangt.

Auf dem gemütlichen Wiesenweg hat man schon das Ziel vor Augen.

Der Aussichtsturm ragt über die Bäume vom Hutberg (Strážný vrch, 599 Meter) hinaus.

Wer Lust hat kann auf dem Weg zum Gipfel einen kleinen Umweg über den Glockenstein (Zvonkový kámen) machen. Er besteht aus Klingstein. 

Kurz danach erreicht man den Aussichtsturm auf dem Gipfel.

Schon Ende des 19. Jahrhunderts begann hier die touristische Erschließung. 
Der Gipfel vom Hutberg (Strážný vrch, 599 Meter) mit den ersten Touristenunterkünften
Ausschnitt aus einer historischen Postkarte um 1900

Der erste Aussichtsturm auf dem Hutberg wurde 1901 errichtet. Der Turm aus Holz existierte bis zum Ende vom 1. Weltkrieg.
Alte Postkarte um 1910

Im Jahr 1925 wurde ein 10 Meter hoher Steinturm gebaut. Er verfiel nach dem 2. Weltkrieg und stürzte 1963 bei einem Gewitter ein.
Alte Postkarte um 1930

 

Überreste der ehemaligen Bebauung am Gipfel

 

Nach langer Planungsphase wurde am 18. November 2006 der heutige 12 Meter hohe Aussichtsturm eröffnet. 
Der Zugang ist kostenlos und jederzeit möglich. 
Neun Stufen führen auf das steinerne Fundament.

 

Der weitere Aufstieg erfolgt über drei fest eingebaute Leitern aus Holz …

 

… mit insgesamt 36 Stufen.

 

Die offene Aussichtsplattform ist 8 Meter hoch.

 

Im Westen: Der Zinkenstein (Buková hora, 683 Meter) mit dem Fernsehturm

 

Der Krohberg (Kohout, 589 Meter) im Nordwesten, links dahinter der Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník, 723 Meter)

 

Blick zum Elbsandsteingebirge:
Links der Großer Zschirnstein (562 Meter), rechts der Großer Winterberg (556 Meter)

 

Der Rosenberg (Růžovský vrch, 619 Meter) im Norden, ganz vorn der Steinberg (Kamenec, 519 m) mit seinen Geröllfeldern

 

Rechts Kaltenberg (Studenec, 737 Meter) und Kleiner Ahrenberg (Javorek, 686 Meter), links hinten Pirsken (Hrazený, 610 Meter) und Wolfsberg (Vlčí hora, 581 Meter)

 

Die Berge vom Kleinen Ahrenberg (Javorek, 686 Meter) bis zum Kleis (Klíč, 759 Meter), dazwischen Großer Ahrenberg (Javor, 693 Meter), Tannenberg (Jedlová, 774 Meter) und Finkenkoppe (Pěnkavčí vrch, 792 Meter)

 

Die Gipfel vom Lausitzer Gebirge (Luzicke hory): 
Links Grünberg (Zelený vrch, 586 Meter), Limberg (Jezevčí vrch, 665 Meter) und Urteilsberg (Ortel, 554 Meter), rechts ist über dem Spitzberg (Špičák, 459 Meter) der Jeschken (Ještěd, 1012 Meter) zu erahnen.

 

Im Osten Kühnels Berg (Modrý vrch, 526 Meter) und Kosel (Kozel, 598 Meter), links hinten der Roll (Ralsko, 696 Meter)

 

Ganz hinten im Südosten: der Bösig (Bezděz, 604 Meter) 

 

In der Mitte der Wilschtberg (Vlhošť, 614 Meter), rechts die Kuppe vom Ronberg (Ronov, 552 Meter)

 

Jetzt noch einmal größer:
Der 223,4 m hohe Fernsehsender auf dem Zinkenstein (Buková hora, 683 Meter)

 

Der Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník, 723 Meter)

 

Kaltenberg (Studenec, 737 Meter), Kleiner Ahrenberg (Javorek, 686 Meter), Himpelberg (Chřibský vrch, 621 Meter), Großer Ahrenberg (Javor, 693 Meter) und Kleiner Schöber (Malý Stožec. 569 Meter)

 

Vorn Sandau (Žandov), hinten Großer Ahrenberg (Javor, 693 Meter), Kleiner Schöber (Malý Stožec. 569 Meter), Tannenberg (Jedlová, 774 Meter), davor der Schönauer Berg (Šenovský vrch, 633 Meter), rechts davon Mittelberg (Střední vrch, 657 Meter), Hanfkuchen (Jeleni skála, 676 Meter) und Finkenkoppe (Pěnkavčí vrch, 792 Meter)

 

Der Tannenberg (Jedlová, 774 Meter)

 

Kleis (Klíč, 759 Meter), Hochwald (749 Meter), Grünberg (Zelený vrch, 586 Meter) und Limberg (Jezevčí vrch, 665 Meter)

 

Der Hochwald (749 Meter) mit Turm und Baude aus 30 Kilometer Entfernung

 

Ganz hinten der Jeschken (Ještěd, 1012 Meter), rechts der Roll (Ralsko, 696 Meter)

 

Der Bösig (Bezděz, 604 Meter) aus einer Entfernung von 31 Kilometern

 

Der Glockenturm in Mertendorf (Merboltice) 

Abstieg über die steile Leiter ohne Geländer

 

Der Aussichtsturm auf dem Hutberg (Strážný vrch) bei Mertendorf (Merboltice) bietet eine hervorragende Rundumsicht. Er ist über Wanderwege gut zu erreichen und deshalb als Ziel für Ausflüge sehr zu empfehlen.

 

Die Touristische Visitenkarte (übersetzt):
TOURISTISCHE VISITENKARTE 
Hutberg 601 m
Aussichtsturm aus dem Jahr 2006, errichtet an der Stelle des ursprünglichen Holzturms von 1901, 12 m hoch