Montag, 6. Januar 2025

Der Blautopf in Essing

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Eine geologische Besonderheit ist der Blautopf in Essing an der Altmühl.

Der kleine Ort Essing hat noch zwei weitere Attraktionen für Touristen zu bieten:
Die Holzbrücke „Tatzlwurm“ über die Altmühl und die Burg Randeck hoch über dem Ort.


Essing liegt zwischen Kelheim und Riedenburg an der Altmühl, die hier der Main-Donau-Kanal ist.
An der Straße Eisenbrünnerl in der Nähe vom Tatzlwurm kann man parken.
Der direkte Zugang am Essinger Hof ist wegen Privatbesitz nicht mehr möglich!
Zum Blautopf gelangt man deshalb nur auf dem gelben Wanderweg über Am Schlossberg oder Am Mühlweg. Die Strecke ist in beiden Fällen etwa 600 Meter lang.

Der Tatzlwurm ist eine der längsten Holzbrücken Europas und verbindet beide Flussufer am Main-Donau-Kanal in Essing. Sie ist 193 Meter lang und ist für Fußgänger und Radfahrer ausgelegt.


Hier am nördlichen Ende der Holzbrücke kann man parken.

Am Waldrand entlang führt der Altmühltal Panoramaweg.

Nach kurzer Zeit schaut man von oben auf das kleine Gewässer.
Der  Magnesiumanteil im Wasser trägt zu seiner blauen Färbung bei.
Karstquellen wie dieser Blautopf gehören zu den typischen Erscheinungsformen im Jura.

Vom Panoramaweg aus fällt das Gelände sehr steil reichlich 10 Meter in die Tiefe ab, was auch einigen Bäumen zum Verhängnis wurde. 
Es gibt eine Abstiegsmöglichkeit vom Panoramaweg hinunter zum Blautopf. Oberhalb vom Haus „Am Schlossberg Nr. 20“ beginnt ein unbefestigter und steiler Pfad. Aber Vorsicht! Nicht nur bei Nässe ist das Gelände extrem rutschig!

Unten erinnert ein Mühlstein daran, dass hier am Bach früher eine Mühle betrieben wurde.

Später hat man mit dem Wasser der Quelle sogar Strom für den Ort erzeugt. 
Immerhin liefert die Karstquelle 250 Liter pro Sekunde, maximal sind es sogar bis 4.500 Liter pro Sekunde.
Woher kommt dieses Wasser?

Text und Abbildung von der Info-Tafel Rundweg Essing Nr. 5:
Regenwasser durchwandert die Oberfläche mehr oder weniger schnell und dringt nach und nach in die zerklüfteten Felsmassen des Juras vor. Nach meist kurzer Verweildauer (3 bis 14 Tage) in diesem unterirdischen Hohlraumsystem tritt das Wasser in Karstquellen wieder zu Tage.

Quelltöpfe in großen kesselartigen Vertiefungen werden als Blautöpfe bezeichnet. Die tiefblaue Farbe entsteht durch die große Sichttiefe des sehr klaren Wassers. Die Qualität des Wassers hängt vor allem von der Filterwirkung des Bodens ab. Durchdringt das Wasser die Bodenschichten sehr rasch, zum Beispiel im Bereich einer Doline, so leidet darunter die Wasserqualität.


Seit Alters her dienten die Quellen der Wasserversorgung von Mensch und Tier, später dann auch der Stromerzeugung. Heute speist der Blautopf die noch vorhandene Restaltmühl vor Essing.


Das Karstwasser ist mit 13 bis 15 Härtegraden überraschend weich, zeigt aber einen höheren Magnesiumgehalt. Dies ist auf den Dolomitsand, der die Speicherräume füllt, zurückzuführen.

Im Jahr 1692 versiegte die Quelle aus unerklärlichen Gründen. In Erfüllung eines Gelőbnisses wurde die kleine Kapelle gebaut. Seit dieser Zeit läuft der Bach wieder regelmäßig. Aus Dankbarkeit wurde die Kapelle von den nachfolgenden Besitzern laufend unterhalten.

Die WANDER CARD vom Blautopf


 Die WANDER CARD vom Tatzlwurm

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