Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Eine geologische Besonderheit ist der Blautopf in Essing an der Altmühl.
Der kleine Ort Essing hat noch zwei weitere Attraktionen für Touristen zu bieten:
Die Holzbrücke „Tatzlwurm“ über die Altmühl und die Burg Randeck hoch über dem Ort.
Essing liegt zwischen Kelheim und Riedenburg an der Altmühl, die hier der Main-Donau-Kanal ist.
An der Straße Eisenbrünnerl in der Nähe vom Tatzlwurm kann man parken.
Der direkte Zugang am Essinger Hof ist wegen Privatbesitz nicht mehr möglich!
Zum
Blautopf gelangt man deshalb nur auf dem gelben Wanderweg über Am
Schlossberg oder Am Mühlweg. Die Strecke ist in beiden Fällen etwa 600
Meter lang.
Der Tatzlwurm ist eine der längsten Holzbrücken Europas und verbindet beide Flussufer am Main-Donau-Kanal in Essing. Sie ist 193 Meter lang und ist für Fußgänger und Radfahrer ausgelegt.
Hier am nördlichen Ende der Holzbrücke kann man parken.
Am Waldrand entlang führt der Altmühltal Panoramaweg.
Nach kurzer Zeit schaut man von oben auf das kleine Gewässer.
Der Magnesiumanteil im Wasser trägt zu seiner blauen Färbung bei.
Karstquellen wie dieser Blautopf gehören zu den typischen Erscheinungsformen im Jura.
Vom Panoramaweg aus fällt das Gelände sehr steil reichlich 10 Meter in
die Tiefe ab, was auch einigen Bäumen zum Verhängnis wurde.
Es gibt
eine Abstiegsmöglichkeit vom Panoramaweg hinunter zum Blautopf. Oberhalb
vom Haus „Am Schlossberg Nr. 20“ beginnt ein unbefestigter und steiler
Pfad. Aber Vorsicht! Nicht nur bei Nässe ist das Gelände extrem
rutschig!
Unten erinnert ein Mühlstein daran, dass hier am Bach früher eine Mühle betrieben wurde.
Später hat man mit dem Wasser der Quelle sogar Strom für den Ort erzeugt.
Immerhin liefert die Karstquelle 250 Liter pro Sekunde, maximal sind es sogar bis 4.500 Liter pro Sekunde.
Woher kommt dieses Wasser?
Text und Abbildung von der Info-Tafel Rundweg Essing Nr. 5:
Regenwasser
durchwandert die Oberfläche mehr oder weniger schnell und dringt nach
und nach in die zerklüfteten Felsmassen des Juras vor. Nach meist kurzer
Verweildauer (3 bis 14 Tage) in diesem unterirdischen Hohlraumsystem
tritt das Wasser in Karstquellen wieder zu Tage.
Quelltöpfe in großen kesselartigen Vertiefungen werden als Blautöpfe bezeichnet. Die tiefblaue Farbe entsteht durch die große Sichttiefe des sehr klaren Wassers. Die Qualität des Wassers hängt vor allem von der Filterwirkung des Bodens ab. Durchdringt das Wasser die Bodenschichten sehr rasch, zum Beispiel im Bereich einer Doline, so leidet darunter die Wasserqualität.
Das Karstwasser ist mit 13 bis 15 Härtegraden überraschend weich, zeigt aber einen höheren Magnesiumgehalt. Dies ist auf den Dolomitsand, der die Speicherräume füllt, zurückzuführen.
Im Jahr 1692 versiegte die Quelle aus unerklärlichen Gründen. In Erfüllung eines Gelőbnisses wurde die kleine Kapelle gebaut. Seit dieser Zeit läuft der Bach wieder regelmäßig. Aus Dankbarkeit wurde die Kapelle von den nachfolgenden Besitzern laufend unterhalten.
Die WANDER CARD vom Blautopf
Die WANDER CARD vom Tatzlwurm
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